Ge-Dank-en vom 24-7

Ich komme gerade von einer Gebetsschicht und bin, ehrlich gesagt, etwas aufgewühlt. Die einfachste Station hat das bewirkt: Bohnen. Bohnen? Bohnen! Man nehme sich ein Glasschälchen und füge aus zwei Gefässen trockene rote und weiße Bohnen hinein. Danach spricht man Gebete, die roten Bohnen symbolisieren Fürbitten, die weißen Bohnen Dankgebete. Nachdem man sein Gebet zu Ende gesprochen hat, wirft man eine entsprechende Bohne in eines der beiden Gefäße. Da ich, wie so vieles im Leben, meine Gebete nicht plane, habe ich mir mal eine Handvoll Bohnen von jeder Sorte genommen und eifrig drauf los gebetet. Also: Die roten Bohnen fliegen nur so in die Gefäße – übrig bleiben die Dankbohnen in meiner kleinen Schale. Gibt es nicht genug Sachen für die ich dankbar sein kann? Es könnte auch daran liegen, dass man um 4:00 Uhr morgens einfach noch nicht wach genug ist zum Danken.

Eher nicht. Ich musste feststellen, dass ich in meinem Gebetsleben eher Fürbitten spreche – Problemorientiert bin. Das ist das Problem, Gebet, das andere ist auch ein Problem, Gebet. Bewußt Zeit um zu Danken nehme ich mir selten. Vielleicht ist es auch ein Problem meiner Ausrichtung – Dank erfordert den Rückblick, während Fürbitten fast immer Ausblick sind. Nicht immer ist ein Rückblick so reizvoll, vor allem nicht, wenn Fragezeichen die dankbare Haltung fast unmöglich machen. Wie kann man für einen Weg dankbar sein, den man nicht versteht? Besser nach vorne Blicken. Mir fällt dabei auf, dass Nicht-Danken zugleich auch Nicht-Ja sagen zu den Wegen Gottes in meinem Leben heißt. Wenn ich ihm vertraue, dass er gute Wege führt, dann kann ich danken, auch wenn ich nicht verstehe warum ich dankbar sein sollte. Ich habe am Freitag iM Gottesdienst die Frage gestellt was Gebet ist. In Dank und Fürbitte bestimmt ein Rück- und zugleich Ausblick. Vielleicht ist Gebet ja am ehesten ausgedrückter Glaube, der im Moment des Betens deutlich wird. Der Glaube daran, dass meine Vergangenheit genau so in Gottes Hand liegt, was mich zum Danken bewegt, wie die Aussicht, dass meine Zukunft ebenso in Gottes Händen liegt, was mich zur Fürbitte bringt. Bohnen können scheinbar mehr bewirken als übelriechende Verdauungsgase. Was denkst Du?

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