Missionale Gemeinde in „Zeitgeist“ (Teil 4)

Wir sind immer noch bei den Kennzeichen einer Missionalen Gemeinde:

„orientiert am Reich Gottes“

Hm. Hier könnte ich jetzt wirklich Bücher schreiben, denke ich. „Reich Gottes“ das erste Mal bewusst wahrgenommen habe ich diese Kern Botschaft Jesu wohl erst im Studium. Ich war verblüfft, als einer unserer Dozenten davon gesprochen hat, dass Matthäus 4, 23 Jesu Kernbotschaft war. Ich hatte vorher immer gedacht Jesus hätte so eine Art „All you need is love“ trifft „ich bin der Sohn Gottes und werde für Eure Schuld ans Kreuz gehen“ als Dauerthemen hatte. Natürlich redet Jesus von seiner Identität, natürlich redet er von einer Liebe, die alles übertrifft und genauso natürlich spricht er von seinem Sterben und auferstehen – das Reich Gottes – für den Griechen „basilea tou theou“ enthält all das und muss es auch enthalten.

Was bitte ist das „Reich Gottes“? Worin besteht es? Und was hat es mit meinem Leben zu tun? Mit meiner Gemeinde? Mit den Veränderungen, die in unserer Gesellschaft passieren. Das Reich Gottes besteht in Integrität und Beziehung – Integer sind die Beziehungspartner, besser der eine ist es, die anderen, wir Menschen entbehren der Integrität, die wir haben sollten. Erst in der Beziehung zu Gott werden wir „ganz“, Bubers Satz „Der Mensch wird am Du zum ich “ entfaltet hier seine größtmögliche Wahrheit und in der Person Jesu wird Gott uns so zugänglich, dass wir wieder Mensch werden können – Jesus versöhnt schon vor dem Kreuz Gott und Mensch und das ist das angebrochene Reich Gottes.

Natürlich ist das Kreuz das Geschehen, wo Jesus kosmische Geschichte schreibt, dennoch bricht im Kommen Gottes, in der Inkarnation ein neues Zeitalter an: Gott wird Mensch, um in seinem Leben wie seinem Sterben zu versöhnen, zu heilen, zu verbinden was getrennt ist und war. Dabei verändern sich Werte und Auslegungen des alten Testaments – wenn Gott sich „enthüllt“, dann werden die Gesetze weniger und die Liebe stärker. Ich sehe das Reich Gottes als große, geschweifte Klammer – oben und unten das ist das Schöpfungsende mit der ersten Schöpfung und der neuen Schöpfung der Welt – das Zentrum in der Mitte ist das Symbol für die Inkarnation Gottes in Jesus } so bleibt die göttliche Symmetrie erhalten und Anfang und Ende liegen in einer Hand – Jesus bleibt das Zentrum, aber die Vorbereitung und die Weiterführung seiner Botschaft, seiner Persönlichkeit in seinem Auftrag an uns sein Körper zu sein, zu handeln, wie er gehandelt hat bleibt unsere Herausforderung.

Hier gäbe es noch viel mehr zu schreiben, ich schliesse mit Fragen:

Wie sieht der Entwurf von Gottes Reich aus, den Jesus vor Augen hat?

Was verrät uns die Bibel zum Thema „Reich Gottes“ bestimmt ist Scot McKnight der richtige zu dem Thema…

Was für praktische Auswirkungen hat es, dass das Reich Gottes schon zu Jesu Lebzeiten in ihm selbst angebrochen war? Verändert das unsere Wahrnehmung oder bleiben unsere Gedanken zu stark auf Kreuz und Auferstehung fixiert…?

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