Lewis Zitat in „The Forgotten Ways“

Ein Zitat von C.S. Lewis in „The Forgotten Ways„:

„there exists in every church something that sooner or later works against the very purpose for which it came into existence. So we must strive very hard, by the grace of god to keep the church focused on the mission that Christ originally gave to it.“

„es gibt in jeder Kirche etwas, das früher oder später dem entgegen arbeitet, wozu die Kirche gegründet wurde. Die Kirche konzentriert an der Mission  zu halten, die Christus ihr gegeben hat, bedeutet, durch die Gnade Gottes, sehr harte Arbeit.“ (Ãœbersetzung: Björn Wagner)
Ich habe jetzt schon bei einigen Kirchen mitgearbeitet und kann sagen, dass dieser Satz wahr ist. Man fängt an, viele Menschen sind begeistert, manche kommen zum Glauben und plötzlich ist alles anders geworden und man macht Programme und Dinge „schon immer so“. Alans Buch drückt einmal mehr mein Bauchgefühl in Worte aus.

Alan Hirsch “The Forgotten Ways” – die zugrunde liegende Geschichte

Was ist der Herz unserer Kultur? Was liegt unserer Art zu denken, zu leben und zu handeln zugrunde? Alan Hirsch beschreibt es als die „Systems Story“ oder als „Paradigm“ (Paradigma). Er bezieht sich hier stark auf einen Kirchenberater namens Bill Easum, der interessante Dinge herausgefunden hat – „jede Organisation baut sich von einer ihr zugrunde liegenden System Geschichte her auf„, er beschreibt weiter „dies ist kein ‚System von Glaubensaussagen‘, sondern eine sich immer wiederholende Geschichte, die bestimmt, wie sich eine Organisation anfühlt, denkt und demzufolge handelt.

Das macht Sinn und ist nicht eben neu als Erkenntnis, aber wenn man es konsequent weiterdenkt, dann muss man anerkennen, wie diese zugrunde liegende Geschichte aussieht:“Diese System Geschichte bestimmt die Art und Weise, wie sich eine Organisation verhält, egal wie deren Organigram aussieht. Es ist eine Art Ur-Schablone, die alles andere prägt.

Beispiel: Innerhalb einer Organisation entsteht Unmut über die Gottesdienstform, mancher bemerkt, dass diese verändert werden sollte. Jetzt greift die Struktur und die Art und Weise, wie dies geschieht. Meist gibt es Kritik oder Änderungsvorschläge an das jeweilige Team, sind die Änderungsvorschläge tiefergehend gehen sie an der ind er Hierarchie nächst höhere Team. Von den Teams gehen die Veränderungen dann direkt oder eben über Umwege wieder in die praktische Arbeit. Je größer die Gemeinschaften, um so mehr Instanzen sind dabei zu informieren und mit einzubeziehen. An keiner Weise kann man aber das System direkt hinterfragen, es gibt Teams, es gibt Wege, es gibt Absprachen. Eine Gemeinschaft braucht diese Dinge – warum? Woher nehmen wir diese Art und Weise?

Natürlich steckt darin auch eine kulturelle Prägung, aber was, wenn die Kultur sich ändert? Sollte sich nicht dann auch die „System-Geschichte“ ändern?

Alan hilft mir einige der Dinge, die in meinem Kopf stecken zu formulieren. Das ist gut, weil es konstruktiv in diesem Buch weitergeht. Mehr, wenn ich mehr habe – zwischendrin postet DoSi eine Serie über „The Forgotten Ways“ – wie sein ganzer Blog lohnt sich das.

Alan Hirsch „The Forgotten Ways“ – Erste Eindrücke

The Forgotten Ways“ ist ein gutes Buch, es quillt über von Gedanken eines Praktikers, Herausforderungen eines leidenschaftlichen Missionars und ist zu Recht als Nachfolge Buch von „Shaping of things to come“ bezeichnet worden. Was mir sehr gut gefällt ist, dass Alan persönlich wird und nicht von irgendwelchen Geschichten berichtet, sondern seine eigene erzählt.

Alan erzählt fährt überhaupt nicht auf einen „Emerging Church Hype“ ab, sondern malt ein Bild einer Kirche, die missional in ihrem Herzen ist. Er verspricht das, was wir bis jetzt noch nicht gesehen haben: Ein Blick in die Anfänge, den Weg der ersten Gemeinde und das Rätsel wie man in 200 Jahren von 25.000 Jüngern auf 20.000.000 Jüngern Jesu kommt. Er schreibt dabei von dem „Apostolischen Genie“ (Apostolic Genius) – alles in allem greift er vieles auf, das ich mich seit dem Studium frage. Ich glaube nicht, dass ich eine komplette Zusammenfassung des Buches schaffen werde, aber ich denke meine Eindrücke werden weiterhin hier erscheinen. Ach ja – das Intro in das erste Kapitel (in englischer Sprache) gibt es hier zum runterladen, falls ihr Interesse habt…

Mehr von Alan Hirsch

Alan Hirsch stellt wieder interessante Fakten vor – obwohl er Australier ist kommen die Zahlen mit doch bekannt vor.

Alan Hirsch Diagramm Ãœbersetzt
„So in Australia we have the somewhat farcical situation of 95% of evangelical churches tussling with each other to reach 12% of the population. And this becomes a significant missional problem because it begs the question, “what about the vast majority of the population (in Australia’s case 85%, in the US about 65%) that report alienation from precisely that form of church?” How do they access the gospel if they reject this form of church? And what would church be like for them in their various settings? Because what is clear from the research in Australia at least, is that when surveyed about what they think about the contemporary church growth expression of Christianity, the 85% range from being blasé (“good for them but not for me”) to total repulsion (“I would never go there”). At best we can make inroads on the blasé but we can’t hope to reach the rest of the population with this model– they are simply alienated from it and don’t like it for a whole host of reasons.“

(Kurzfassung: In Australien ist es so, dass 95% der evangelikalen Kirchen um 12% der Bevölkerung balgen. Dies ist ein krasses missonales Problem, weil die Frage sich aufdrängt: „Was ist mit der breiten Mehrheit der Bevölkerung?“ „Wie kommen sie in Kontakt mit dem Evangelium, wenn sie diese Form der Kirche ablehnen?“ Die Meinung dieser Mehrheit der Bevölkerung über Kirche geht von: „Gut, für die Leute, die hingehen, aber nicht gut für mich“ bis „da würde ich niemals hingehen!“)
Gerade in Karlsruhe fällt mir auf, dass die vielen evangelikalen Gemeinden um die gleiche Schicht kämpfen, ringen, balgen. Aber kaum jemand kümmert sich um die vielen anderen. Noch nicht mal wir beim CVJM – die einzige Ausnahme ist vermutlich TenSing. Mit dem Aufkommen neuer Mittelschicht evangelikal geprägter Gemeinden gibt es mehr Konkurrenz im frommen Teich, aber wenig Bewegung für die breite Bevölkerung. Ich sage hier nicht viel neues für manche, aber Viele andere wehren sich immer noch gegen diese Zahlen und Einsichten. Wir sind zu allen Menschen unserer Bevölkerung berufen, nicht nur zu einem kleinen Segment. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!