Liebe?

Hab grad ein Lied gesungen, dass mich nachdenken lässt: Ich laufe los – in die Arme des Vaters und so weiter. Da ging es ganz viel darum, was die Liebe Gottes mit uns macht. Alles positive Sachen, alles nur irgendwie weich und nett.

Mir ist ein Text eingefallen, der vielleicht ergänzen kann:

„Mein Sohn, achte nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft wirst! Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er, er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt. (ff) Hebräer 12, 3“

In dem Text geht es darum Heilig zu sein, Teil zu haben an der Heiligkeit Gottes und diesen Ruf gibt es wirklich: 3 Mose 19, 1-2 – Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr Euer Gott. Und wir sind nicht per se heilig, sondern da gibt es viel, dass zu erziehen ist, dass zu verändern ist. Kaum jemand spricht noch heute davon, oder? Ich habe lange nichts gelesen darüber, dass Jesus sagt: „Ich bin der wahre Weinstock und mien Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die niht Frucht bringt, die nimmt er weg und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringt. Johannes 15, 1-3 “ Was meint Jesus hier? Reinigen? Zweige rausschneiden heißt das. Das ist krass. Ich rede davon, weil ich merke, dass in den letzten Jahren sich viel eingeschliffen hat. Ich habe das Gefühl, dass ich viel gestärkt habe, aber das lange nichts mehr gereinigt, bereinigt wurde in meinem Leben. Das sind Zweige gewachsen, von denen ich weiß, dass der Weingärtner sie abschneiden würde. Ich hoffe es ist niemand geschockt, ausser ich und ich denke, dass es vielleicht auch noch vielen anderen so geht. Dieser Blog heißt „Journeyfiles“ Reisetagebücher. Auf meiner Lebensreise muss ich jetzt gestehen und bekennen: Ich brauche wieder die Reinigung, das Abschneiden von falschen Verhaltensweisen. Vieles wird auch in der Gemeinschaft immer wieder angesprochen, aber wir meinen es nicht so ernst manchmal. Wann habe ich das letzte Mal von jemand ehrlich gehört: „Björn, um Gottes Willen und Deinetwillen, das ist nicht gut was du tust, wie du redest, wie du bist.“ Es gibt Menschen, die mir so nahe stehen, dass sie das sagen dürften.

Ist das Teil von „Erwachsen werden“? Eigentlich will ich doch nur so werden wir Gott ist. Ich will doch mit der Gemeinschaft in der ich bin Gott widerspiegeln. Ich will doch nicht der einzige in der Gemeinschaft sein, der alle reinreisst, weil er so unvollkommen und widerspenstig ist.

Liebe ist billig, wenn sie nicht dafür sorgt, dass der Geliebte hübsch, gepflegt und so perfekt wie möglich ist. Ich habe zu lange nicht in den Spiegel geschaut und bereue es. Und ich mag Umkehren. Und lernen. Und erzogen werden. Wie geht es Dir?

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