Situation im Nahen Osten Teil 1:Chronik 1948-2006

Ein Fleckchen Erde um das seit mindestens 4000 Jahren gekämpft wird. Israel und die angrenzenden Staaten. Nicht das der Islam so lange dort kämpft, der ist erst im 6 Jhd n. Chr. auf den Plan getreten, vorher waren es Römer, Griechen, Perser, Assyrer – die Liste ist lang.

Seit 1948, dem Abzug der britischen Kolonialherren, die übrigens offiziell 1922 das Mandat für Israel vom damaligen Völkerbund übertragen bekommen haben, und der nachfolgenden Erklärung des Staates Israel herrscht Krieg:

Am 14. Mai 1948 kam es zur formellen Gründung des Staates Israel; noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat den Krieg.

Israel – Wikipedia

Vom Gefühl der Bevölkerung Israels können wir sagen: Dieser Krieg hat nie wirklich aufgehört. Shoam, Sohn von unserem Gastgeber letztes Jahr, erzählte: „Ihr könnt uns nicht verstehen, wir leben hier ständig im Krieg!“. Die jüngsten Ereignisse bestätigen das drastisch.

Immer wieder gibt es Konflikte zwischen den angrenzenden Staaten allen voran Ägypten, Syrien, Jordanien, Libanon. Stichworte hier sind der „Sechstagekrieg„(1967), der „Jom-Kippur-Krieg„(1973). Israel war aber auch selbst immer wieder aktiv: 1981 anektierte es die Golanhöhen, griff in den irakisch-iranischen Krieg ein, indem sie den Atomreaktor Osirak zerstörten. Die Begründung war eine befürchtete atomare Bedrohung seitens der Iraker.

1982 marschiert Israel in den Libanon ein, nimmt Beirut, wonach in der Folge die Hamas auf den Plan tritt und gewaltätige Unruhen in der israelischen Besatzungszone ausbrechen. Ironischerweise bekommen Jitzhak Rabin, Schimon Peres und Jassir Arafat 1993 für das Oslo-Abkommen (Gewaltverzicht seitens der PLO, Errichtung eines autonomen palästinensischen Staates) den Friedensnobelpreis. Rabin wird 2 Jahre später bezeichnenderweise von einem Juden ermordet.

Die Jahre 1995-2003 sind von gescheiterten Friedensverhandlungen und palästinensischen Selbstmordattentaten geprägt. Immer wieder versucht Amerika (Camp David 2, Roadmap zum Frieden) zu vermitteln – erfolglos. Israel baut 2003 eine 720 km lange Sperranlage um das palästinensische Westjordanland („Die Mauer“). Die Situation der Palästinenser wird in den Film „Paradise Now“ gut beschrieben. Sehenswert!

2004 beginnt Israel mit der gezielten Tötung von Hamas Führern wie Scheich Ahmed Jasin. Jassir Arafat stirbt im November eines natürlichen Todes. 2005 räumt Israel alle 21 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen.

2006 gewinnt die Hamas die Wahlen in Palästina. Die Hamas ist radikaler als die PLO:

Die Hamas bezeichnet die gesamte Region Palästina – damit auch Israel, das als „zionistisches Gebilde“ bezeichnet wird – als „islamisches Heimatland“, das niemals Nicht-Muslimen überlassen werden dürfe, und erklärt es zur Pflicht eines jeden Moslems für die Eroberung Israels zu kämpfen (in ähnlichem Sinne äußerte sich zuletzt der palästinensische Außenminister Zahar (im Amt seit März 2006) in einem Xinhua-Interview; vgl. „Für Israel kein Platz – Ultimatives Ziel der Hamas ist Zerstörung Israels und Gründung eines islamischen Staates„, DER STANDARD, Wien, 3. März 2006, http://derstandard.at/?id=2400293 ). Diese Position ist radikaler als die der säkularen PLO, die 1988 zumindest Israels Souveränität anerkannt hat. (Fettdruck vom Autor hinzugefügt)

Hamas – Wikipedia

Bald (2008) werden es 60 Jahre Israel sein. Der Krieg wird nicht aufhören.

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