Dreimal „S“ von David und „Sprachspiel und Kirche“ von Alex

Vermutlich ohne es zu merken (oder tue ich Dir Unrecht, David?) hat David einen Dreier-Zyklus von Gedichten geschrieben, die alle mit „S“ anfangen:

Sternschnupfen„, „Sterben lernen“ und „Schlaflos

Alle drei sollte man schnellstens Lesen – für die unentschlossenen ein Auszug aus „Sterben lernen“:

„Später, wenn alles von dir abhängt,
du selbst Kindern das Leben gibst
und plötzlich deine Frau nicht mehr liebst,
hat man die Anerkennung gesenkt.

Als Greis bis du unzugänglich,
man ist feige und meidet dich.
Du bist einsam, die Wohnung ist leer.“

Für seine 17 Jahre schreibt David über große Themen und hält dabei die Balance zwischen Spielerisch und Philosophisch gut. Große Gedichte, schöne Sprache.

Anders mutet ein Artikel von Alex Kupsch an, den ich im Februar kennen lernen durfte – er hat auf „Emergentes Gedankengut“ einen Artikel zu „Sprachspiel und Kirche“ veröffentlicht. Die Rückkehr der Frage steht im Zentrum davon und welche Sprachspiele (Wiki bietet einen Artikel zu „Sprachspiel“ an) man so spielt – kämpft Euch durch die Fremdwörter am Anfang und werdet belohnt durch eine andere Sichtweise belohnt (Auszug):

„Zwei mal habe ich es bisher erlebt, dass in einem Gottesdienst mitten in der Predigt eine Frage aus dem “Publikum” gestellt wurde. Einmal vom Prediger abgesprochen (so wie hier), einmal nicht. Ich erinnere mich an mein eigenes Unbehagen in beiden Fällen: Die Fragen sprengten auf überraschende Art die unbewussten Regeln des Sprachspiels Predigt. Mit mir hofften sicher die meisten, dass der Fragensteller sich möglichst schnell besänftigen lassen und das Spiel seinen gewohnten, besser: geregelten Gang gehen möge.

Nun halte ich gute Predigten für einen zentralen Bestandteil von Gottesdiensten und wünsche mir auch in Zukunft keine ständigen Unterbrechungen durch interessierte oder aufgebrachte Zuhörer. Aber gibt es deshalb gar keinen Platz für das Sprachspiel der Frage?“ (zum Artikel)

Einmal Sprache in Gedichtform und einmal gekonnt analysiert. Es ist schön mit solchen Menschen vernetzt zu sein.