
Und dann waren wir plötzlich in einer etwas anderen Welt. Wir haben seit einigen Tagen Besuch von einer CVJM Gruppe aus Peru. Feuer haben die und Salsa, das ist echt cool. Auf der @home-Homepage ist ein Bericht und ein paar Bilder. Wir haben am Abend noch geredet und viel gelacht, weil wie uns eigentlich nicht verstehen – sie spanisch, wir deutsch – trotzdem mit Jesus unterwegs an unseren unterschiedlichen Enden der Welt. Es ist schön.
Serie Kommunikation III – Kommunikation als Zeitmaschine
Eine der schwierigen Dinge in der Kommunikation ist, dass sie immer nur die Vergangenheit abbildet. Wieder unser Tagebuchbeispiel: Wenn ich etwas über mich schreibe, dann ist es schon Vergangenheit. Ich habe kaum die Möglichkeit die Gegenwart abzubilden, weil in dem Moment wo ich schreibe ist es schon wieder „alt“.
Wenn Kommunikation ein Spiegel für mich ist, dann ist sie genauso eine Zeitmaschine – allerdings nur in die Vergangenheit. Max Frisch, Autor von „Stiller“, spricht sogar davon, dass man wenn man über sich schreibt wie eine Schlange ist, die eine Haut abstreift, die Haut ist die Haut der Schlange, aber sie ist eben tot. Mein Spiegel ist ein Fenster in die Vergangenheit – und das nicht nur für mich.
Buch der Woche – if god is a DJ
„If God is a DJ : Religiöse Vorstellungen von Jugendlichen“ (Kurt Möller)
Im ONE Fishmart gekauft und gelesen – ein kleines Buch, das von der „Projektgruppe Jugend und Religion“ erstellt wurde. Es behandelt Religiösität in Jugendkulturen in fünf Kategorien:
- Mekka ist gleich nebenan – Jugendliche Moslems in Deutschland
- Wo geht’s nach Walhalla – altgermanischer Götterglaube wieder am Start
- Zeitschaltuhr rettet Schabbat – über die kleine, jüdische Subkultur in Deutschland
- Jesus verleiht Flügel – das Kapitel über die Christen (es ist mit 71 Seiten das ausführlichste Kapitel)
- Die Tore schiesst der Fußball Gott – Fußball als Ersatz für Religion (interessanter Ansatz)
Das Buch bringt viele Dinge, die man Gefühlsmäßig schon immer wußte in gedruckter Form. Interessant sind natürlich bei den Jugendlichen, die sich zu Jesus halten, dass alle Konfessionen (Katholisch, Evangelisch, Freikirchlich). Das Buch besteht fast nur aus Interviews, die die Meinung von Jugendlichen aus dem jeweiligen Hintergrund einholt und fast nicht kommentiert. Als Stimmungsbild sehr empfehlenswert, es wurde vom Archiv für Jugendkulturen herausgegeben und von Klaus Farin lektoriert. Er hat auch schon in „generation-kick.de“ (Klaus Farin)einen interessanten Artikel über das Freakstock recherchiert und geschrieben. Für Leute, die sich mit diesem Thema befassen wollen ein guter Start!
Serie Kommunikation II – Kommunikation als Spiegel
Wenn wir kommunizieren bilden wir Gedankenbilder in Medien ab. Dieser Prozess beinhaltet immer einen Teil von unserer Persönlichkeit.
Dabei lernen wir über uns selbst, weil das was wir weitergeben uns reflektiert. Kommunikation ist ein Prozess, der auf uns wie ein Spiegel wirkt: Das beste Beispiel dafür ist ein Tagebuch . mit wem kommunizieren wir da eigentlich?
Mit uns selbst! Indem wir uns kommunikativ ausdrücken erkennen wir, wer wir sind.
Die Frage ist: Gelingt uns das wirklich? Kann ich aus dem was ich kommuniziere erkennen wer ich bin?
Wieder zurück
Nach einer interessanten Tagung mit einigen neuen Erkenntnissen über den Prozess in dem die CVJM’s der Städte stecken und vielen kontoversen Gedanken in meinem Kopf dazu bin ich wieder in Karlsruhe
Kein Bloggen
Ich bin von Donnerstag bis Sonntag in der Röhn bei der Verbundtagung der Arbeitsgemeinschaft der Stadt CVJMs.
Gutes Essen, hoffentlich Zeit zum Lesen – Doug Pagitts „Reimagining spiritual formation“ habe ich vor. Höre gerade die „Von hier an blind“ – gute Platte. Bin halt doch ein „Wir sind Helden“ Fan. Die Serie Kommunikation setze ich nächste Woche fort.
Nächster Schritt
Ich habe immer mal wieder in der letzten Zeit vom Handeln gesprochen. Jetzt ist es Zeit dafür, Gott sei Dank! Wir haben eine grosse Wohnung mit 6 Zimmern zum Aufbau eines dritten Platzes oder was auch immer bekommen.
Gestern haben wir schon hervorragende Ideen von unseren Jugendlichen bekommen und brennen darauf die in die Tat um zu setzen. @home ist halt einfach klasse!
Es gibt einen Grundriß – schaut ihn Euch mal an. Ich werde später mal mehr zu dieser Geschichte schreiben, denn unser Chef hat das schon lange vorbereitet und wir staunen sowohl über seinen Zeitplan als auch über die Weggefährten auf dieser Reise. Ich bin dankbar für jedes Gespräch und jeden Post von so vielen Bloggern weltweit, die mich in den letzten Monaten verändert haben. Es ist ist der Hammer so viele Weggefährten zu haben!!!
Ein Papst aus Deutschland

Ich hatte in den letzten Tagen immer mal wieder über Ratzinger als Papst nachgedacht. Im Moment ist das Papst Ding ja irgendwie der Hype, aber ich glaube auch das bringt zum Ausdruck, wie die Stimmung in unserem beginnenden 21. Jhd. aussieht: wir sehen uns nach Spiritualität, wir machen so ohne weiteres einen Identitätswechsel eines Mannes mit. Aus Kardinal Joseph Ratzinger wird Benedict der XVI.
Ich frage mich, ob es für Deutschland Auswirkungen haben wird, ich frage mich, wenn es Auswirkungen haben wird, ob die Kirche vorbereitet ist. Die Katholische Kirche hat vor 20 Jahren ein Programm zur „Neuevangelisierung Europas“ eingeleitet (siehe Friedemann Walldorf in seinem Buch), die evangelische Kirche ist längst nicht so weit.
Was haltet Ihr von der Sache?
Serie Kommunikation I – Kommunikation braucht ein Medium
Weil „Sprache“ schon zu besetzt ist, rede ich von „Kommunikation“ das trifft es genauer!
Kommunikation braucht ein Medium – am gebräuchlichsten sind Lautzeichen (Worte, Sätze), aber man kann auch in Bildern, Zeichen oder tastbaren Erhebungen (Blindenschrift) sprechen.
Diese Medien verbinden wir mit Sinn, darum gelingt Kommunikation öfter als sie nicht gelingt.
Beispiel: „Lass uns mal zur Bank gehen“ hat in einem weitläufigen, grünen Park eine andere Bedeutung als in der Stadt in der Nähe eines Geldinstituts, aber im Normalfall verbinden wir den „richtigen“ Sinn mit den Zeichen, die uns präsentiert werden.
Dieses Medium ist aber etwas erlerntes, es gehört nicht zu mir, sondern wird mir von meiner Umgebung und meinen Fähigkeiten gegeben. Somit bestimmen die Möglichkeiten des Mediums auch meine Möglichkeiten mich auszudrücken.
Frage: Ist ein Denken ohne Kommunikations-Medium (eben: Bilder, Lautzeichen etc.) möglich?
Emerging Church in Deutschland
Ich weise nur kurz auf die Artikel von Mike, Mark und Reinhold (in Englisch) hin, die sich mit den Gedanken von Emerging Church in Deutschland und Europa beschäftigen. Ich glaube, hoffe, bete, dass viel passieren wird in Deutschland und arbeite gern daran mit. Lest die Sachen!
Serie über Sprache
Mirja, meine Frau, beschäftigt sich mit Max Frisch’s „Stiller“ – darüber sind wir auf den Trichter gekommen über Sprache nachzudenken und letztlich auch über das Bloggen. Warum reden wir und warum werden wir verstanden oder auch nicht und wie zum Geier hängt das auch noch mit unserer Beziehung zu Gott zusammen. Ich kann es noch nicht greifen, aber das könnte meine erste Serie werden: Sprache
Sprechen, Schweigen, Verstummen ist nicht so einfach, wie man denkt. Deshalb meine erste Frage:
Kann ich etwas über mich wissen ohne darüber zu reden?
Worship Leader Artikel
Ja, Ja, ich weiß Lesen, Lesen, Lesen – ja, LESEN! Lesen bildet und bringt weiter. Ich habe in den letzten Monaten viele Bücher gelesen und bin jetzt in anderen Gedanken und auf anderen Wegen als vorher.
Also: Für die jenigen unter Euch, die gern Englisch lesen: Ein Interview von 5 Leitern von der Zeitschrift „Worship Leader“, darunter Dan Kimball (Vintage Faith, Santa Cruz), Karen Ward (Church of the Apostles, Seattle) und Andrew Jones (die Geschichte vom Besuch von Andrew und seiner Familie gibt’s bei Mark und auch bei !Neu! Nadine). Ich finde es immer wieder spannend etwas über die Entwicklungen auf diesem Planeten mitzubekommen.
In Deutsch gibt es wieder eine interessante Serie über Postmoderne Zeiten bei Marlin ein Besuch bei ihm lohnt sich immer!
Genug Lesestoff?
Papst und neue Gedanken
Mal ein Link von mir Interview mit Rüdiger Safranski „The Pope Was the Message“ ein Interview mit dem Schiller Biographen über die Rolle des Papstes. Interssant, leider nur auf Englisch.
Ausserdem ein Artikel auf Deutsch, auch Spiegel Die Macht der Kirche (eher kurz) und die Papst Euphorie bei der Jugend ein wenig surfen bringt immer was.
Ich bin gerade am neuen Nachdenken über die Rolle des Papstes – es passt in unsere Zeit, dass so viel mit einer Person verbunden wird. Seine Lehre war mit Sicherheit stark abschreckend, aber seine Person hat etwas, dem man sich nicht so leicht entziehen konnte.
Ich selbst habe das nicht so empfunden, da ich mich den katholischen Lehren nur langsam nähere, aber ich stelle schlicht an den Reaktionen in der Welt fest, dass Menschen in der Person des Papstes jemand gefunden haben, den sie wohl sonst vermissten. Was sie vermissten, weiß ich nicht, aber es ist mal einen Gedanken mehr wert. Und natürlich ein wenig weiter lesen….
Be the church
Seit ich beim CVJM Karlsruhe bin lebe ich in einer interessanten Spannung, die sich nicht auflöst: Wir sind keine Gemeinde, versuchen aber Gemeinde zu leben. Dabei kommt etwas seltsames heraus, dass sich in Hauskreisen trifft, alle zwei Wochen Gottesdienst hat und irgendwie eine Menge Leute anspricht.
Trotzdem ist es schwierig, weil der Eindruck der da ist doch irgendwie widerspiegelt: Der CVJM ist meine Kirche – ich gehe zum CVJM.
Ich habe in den letzten Wochen und Monaten einen Satz immer wieder gehört und gebe ihn gern weiter:
Geh nicht zur Kirche – sei die Kirche (Don’t go to church – be the church).
Ich glaube, dass das hinter den Lehren von Jesus und den Aposteln steht. Nicht Termine mit Gott machen und ihn in der „Kirche“ besuchen kommen – Kirche sein – wir sind sein Tempel. Bei allen neuen Gedanken, was „Emerging Church“ ist und wie man das umsetzen kann, bleibt dieser Satz gleich und gleich kraftvoll. Er kann und muss unsere Sichtweise hinterfragen und verändern. Mike hat auf seinem Blog eine Grafik zu diesem Thema, ich gebe hier nur den Verweis (Cpoyright)
Hier die Grafik als Link
Sein heißt auch nach dem Sein Handeln – bei allem Denken stoße ich immer mehr an meine Grenzen – man kann nur richtig denken, wenn man auch handelt. Ich hoffe ich kann mehr über das Handeln schreiben, weil wir mehr Handeln.
Predigt gestern
Es fällt mir leicht etwas zum Gottesdienst gestern zu schreiben. Es war einfach schön. Wir hatten weniger Vorbereitungsstress als sonst und ich habe den Eindruck gehabt, dass Gott etwas zu sagen hatte.
Wir sind eingestiegen mit Begrüßung, Liedern, einem Theaterstück, das die Situation eines Christen in der Schule beschreibt, der nicht lügen will und ging dann in den Redeteil der Predigt über.
Dieser Teil ist in völliger Dunkelheit gestartet, es ging darüber wie gut es ist im Dunkeln zu sitzen, nichts von Gottes Licht leuchten zu lassen, nach einiger Zeit, ging dann doch ein Licht auf und an. Jeder hatte unter seinem Stuhl ein Knicklicht, dass sie/er dann aktivieren konnte, so hatten wir einen Saal voller individueller Lichter, die zusammen schon einiges an Licht ergeben haben. Es ging dann darum, dass es leicht ist im Dunkeln sitzen zu bleiben, es einen Schritt braucht sein Licht leuchten zu lassen. Davon hat uns Tanja dann ein wenig erzählt, was Gott für sie geworden ist, wie sehr er sie verändert hat und wie sie heute mit Gott geht (Nochmal herzlichen Dank für Deinen Einsatz! Grüß die beiden anderen auch von mir!).
Der letzte Abschnitt der Rede ging darum, dass wir unser Licht in freundlichen Aktionen, Zuhören, sich um andere kümmern leuchten lassen können.
Danach sind wir in einen Gebetsteil übergegangen, in dem die Leute 4 Stationen besuchen konnten.
- Den dunklen Raum: hier gab es Bibelverse, Gedichte und so an der Wand, die man mit seinem Knicklicht entdecken konnte. Kleines Licht, große Wirkung.
- Den Stadtplan: Mit einem unsichtbaren UV Stift konnte man hier einzeichnen, wo man in dieser Woche in Karlsruhe unterwegs war – Erklärung später.(Danke an Kubik, von denen ich die Idee habe)
- Das Solarium: hier konnte man im Licht eines Gesichtsbräuners sitzen und sich so ein wenig „Gottes Licht“ aussetzen – dabei ein paar Worte Gottes mitnehmen.
- Die Gebets-Teelichter. Hier konnte man den Namen einer Freundin/eines Freundes die Jesus nicht kennen auf eine Karte schreiben, dann für denjenigen beten und zum Schluß ein Teelicht anzünden, als Symbol für das Gebet und Bitte, dass Gott in dieser Person auch ein Licht anzündet.
Während der Sache gab es im grossen Saal dann musikalische Anbetung – Zum Abschluß haben wir dann den Stadtplan mit den unsichbaren Linien nach vorne geholt und gesagt, dass es uns oft so geht – wir sehen die anderen Lichter nicht und sind uns nicht bewußt, dass wir mit Gott durch die Stadt gehen. Dann habe ich eine Schwarzlichtlampe angemacht und alle Wege, ein ganzes Netzwerk war zu sehen. Mit dem Segen war das der Schluß.
Ich bin dankbar für alles was gestern lief, wo Leute von Gott angesprochen waren, wo er Beziehungen vertieft und gefestigt hat. Es ist schön zu sehen, dass diese kleinen Dinge Leuten wirklich helfen sich vor Gott auszudrücken.