Ein transformatorisches Gebet

Eben als Abschluss des Unterrichts:

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Franz von Assisi (1226)

Gebet und Arbeit

Echtes Gebet, das von Herzen kommt, hat immer echte Arbeit zur Folge. Und am Ende wird die Arbeit selbst zum Gebet.

Ich finde dieses Zitat wunderbar. Gestern haben wir und als Tafelrunde getroffen (das Wohnungsleitungsteam) und ich habe zu Beginn ein Gebet gesprochen, danach haben wir gearbeitet. Hitzig waren die Entscheidungen, kontrovers die Abstimmungen und häufig mussten wir neu aufeinander hören und uns auf die Andersartigkeit und damit die anderen Meinung des Gegenübers einlassen. Arbeit wurde zum Gebet? So ist meine Hoffnung – Entscheidungen wurden getroffen, wie die Wohnung denn jetzt aussehen wird, die wir umbauen um 1. Obergeschoss.

Zu anderen Themen sind wir nicht gekommen, leider. So viel dringendes steht noch an, dass dringend die Unterschiedlichkeit der Menschen und ihrer Begabungen braucht. Dringend die Weisheit und Leitungskraft benötigt, die in einem Team von gleichen und doch völlig unterschiedlich begabten Menschen von sechzehn bis 33 Jahren frei wird. Ich habe mich selten so herausgefordert, so gebraucht, so überflüssig und so wohl gefühlt wie als Teil dieser kleinen Communitas.

Das Zitat – das stammt von Ghandi aus seinem Buch „Der Atem der Seele. Ãœber Gottesliebe und Gebet“ (S. 80), das wir gerade erlesen. Es könnte treffender kaum sein, wie ich finde. Arbeitest Du noch oder betest Du schon?

Büchertipps: „God on Mute“, „Punkmonk“ und „Ich muss verrückt sein so zu leben“

„God on Mute: Engaging the Silence of Unanswered Prayer“ (Pete Greig)

Pete Greig hat wieder ein Buch geschrieben und es ist schonungslos ehrlich. Der Gründer der 24/7 Gebetsbewegung beschreibt sein Leben, wie er mit der Krankheit seiner Frau umgeht und wie sie mit dem Schweigen Gottes umgehen. Unerwartet, Lustig, tiefsinnig und schonungslos ehrlich…leider noch nicht auf Deutsch erschienen – aber hoffentlich bald! Englischsprachige Leute – kauft das Buch und lest es!

Interessant klingt auch sein Buch mit Any Freeman „Punk Monk: New Monasticism and the Ancient Art of Breathing“ (Andy Freeman, Pete Greig) Ich habe es nicht gelesen, aber die ganze Bewegung des neuen Mönchtums (New Monasticism) ist interessant und verspricht auch hier in Deutschland noch viele wichtige Themen anzustoßen (siehe auch die Emergente Initiative „Kommunitäten“). Und ich liebe das Cover – warum machen das die Engländer und auch manche Amerikaner immer so viel besser als wir? (Ausnahme: „ZeitGeist: Kultur und Evangelium in der Postmoderne“ Ach übrigens: Da kommt auch 2009 der Folgeband heraus!)

Ansonsten habe ich nur noch ein Buch auf dem Schirm und Tatatataaaa! es ist sogar auf Deutsch erhältlich. Aber Vorsicht! Shane Claiborne ist herausfordernde Kost! „Ich muss verrückt sein, so zu leben. Kompromisslose Experimente in Sachen Nächstenliebe“

Und da jemand bei Amazon viele interessante Zitate abgetippt hat, bedanke ich mich höflich und gebe sie hier wieder:

„Man hat mir beigebracht, was ein Christ glaubt. Aber niemand hat mir gezeigt, wie man als Christ lebt.“

„Ich muss Euch warnen, Freunde: Shane ist ein Poet, ein Freund, ein Bruder – aber vor allem ist er ein Prophet mit Feuer in den Eingeweiden und einer Geschichte, die ihn glaubwürdig macht. Wer ihm zuhört, wird hinterher nicht mehr derselbe sein wie vorher.“ (Rob Bell)

„Wie hat es das Buch geschafft, durch die amerikanischen Sicherheitskontrollen zu kommen? Warum wurde der Sprengstoff darin nicht erkannt?! Das Buch ist wirklich lebensgefährlich. Es gefährdet das Leben, das es sich bequem einrichtet zwischen TV, Sofa und Bibelstunde.“ (Arno Backhaus)

512HdWx6CeL._SL160_.jpg„Es geht nicht darum, wie viel man tut, sondern mit wie viel Liebe man es tut.“ (Mutter Teresa)

„Wir beschlossen, nicht länger über die Kirche, die wir sahen, zu jammern, sondern zu der Kirche zu werden, von der wir träumten.“ (Shane Claiborne)

„Ich habe von den Tränen obdachloser Mütter mehr über Gott gelernt als je durch irgendeine systematische Theologie“ (Shane Claiborne)

„Die Welt braucht Menschen, die so sehr an eine andere Welt glauben, dass sie nicht anders können, als sie schon jetzt zu leben.“ (Shane Claiborne)

„Vielleicht sind die gefährlichsten Aufenthaltsorte für einen Christen Sicherheit und Komfort.“ (Shane Claiborne)

„Predigte Jesus heute dasselbe wie einst in Galiläa – wir würden ihn wieder ins Grab bringen.“ (Shane Claiborne)

„Unser Ziel sollte sein, immer kleiner zu werden, nicht immer grösser. Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn“ (Shane Claiborne)

England: Common Worship

415GQ60CQXL._SL160_.jpgEine (außer-)gewöhnliche Sache durfte ich miterleben bei Harry und Zoe – morgens treffen sich Harry und zwei seiner Mitarbeiter zum Gebet. Nicht jeden Morgen gemeinsam, aber an zwei, drei Tagen in der Woche. An sich noch nichts besonderes und doch irgendwie schon, denn sie benutzen ein Buch dazu: „Daily Prayer (Common Worship: Services and Prayers for the Church of England)“ (Church House Publishing) und das vereinigt sie mit vielen Menschen in ihrem Land. Früher war es das „Book of Common Prayer“ welches 1662 erstmals aufgelegt wurde. Harry, als ordinierter Pastor der anglikanischen Kirche, gibt sogar das Gelübde, dass er jeden Morgen und jeden Abend mit diesem Gebet beginnt und beschliesst. Am Anfang war es für mich etwas befremdlich, aber sehr bald wurde es zu einer wunderschönen Erfahrung und auch jetzt lese ich es gern, zumindest am Morgen. Es hat unterschiedliche Teile, Psalmen, Gebete, Passagen aus dem Alten und Neuen Testament, Fürbitten, Dank und Lob und sogar Erinnerungen an „Saints“ der anglikanischen Kirche. Und es verbindet eine ganze Kirche in einer Art und Weise, wie es die Herrenhuter Losungen nicht wirklich können. Da es bei uns morgens vom Aufwachen von Emilia an recht turbulent zugeht, stelle ich fest, dass eine bestimmte und irgendwie geführte Zeit mit Gott heilsam ist, hilfreich und – so hat es Harry ausgedrückt – wie „Porridge“ (Haferbrei – Arbeiterfrühstück) „es ist nichts wirklich besonderes, ein gewöhnliches Frühstück, aber wenn Du es zu dir nimmst, merkst Du, wie es dich sättigt und lange durch den Tag trägt.“ Stimmt.

Links:

Offizielle Seite der Kirche Englands

Transforming Worship in der Kirche Englands

Das tägliche Morgen-Gebet aus dem Buch „Daily Prayer: Common Worship…“ (es wurde zwar gesagt, es gäbe einen Feed, aber bei mir funktioniert das nicht – kann einer der Kompetenten Jungs mal schauen? Ich hätte das gern als Feed…Danke!)

Das tägliche Abendgebet aus dem Buch „Daily Prayer: Common Worship…“

Licht ins Gebet bringen…

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Wir haben in unserem Kurzurlaub über Pfingsten in Bamberg Lichtmeditationen und Gebete in Verbindung mit Kerzen im Dom in Bamberg gesehen. Ich muss gestehen, dass ich immer gedacht habe: Gebetskerzen – das ist doch eine komische Sache – man zündet das Licht an und „es betet für mich weiter“ – diese Texte, die da auslagen haben mich eines besseren belehrt.

Herr, ich kann jetzt nicht richtig beten und ich habe nicht viel Zeit. Ich lasse dieses Licht hier als Hoffnung, dass Du bei mir bist, was immer ich tue. Und als meine Bitte für all die Menschen, die mir wichtig sind und um die ich mich sorge. Hilf mir, mein Gebet auch im Getriebe des Tages nicht völlig zu vergessen. Amen.

So gesehen kann das Kerzen anzünden eine gute, wichtige Sache sein. Ein zweiter Text:

Herr, ich habe diese Kerze angezündet. Vielleicht brauchst du sie nicht, aber mir tut es gut. Ich lasse sie stehen vor dir, wenn ich jetzt gehe. Mit ihr lasse ich hier meine Freude und meinen Dank, meine Angst und meine Sehnsucht. Ich stelle vor dich die Menschen, mit denen ich zu tun habe. Mag dein Segen sie alle umhüllen, sie und mich.

Das Licht der Kerze ist für mich ein Zeichen deiner Liebe, die du uns in Jesus gezeigt hast. Amen.“

Ich fand es schön. Und wichtig, dass man Symbole zurück gewinnt – an denen sind wir arm geworden. Leider.

Mein Vater

Ist gestern mit fürchterlichen Schmerzen in Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Es stellte sich heraus, dass seine Bauchspeicheldrüse sehr stark entzündet ist.

In seinem Alter ist es eine ernste Erkrankung, die einiges nach sich ziehen wird, aber er muss nicht auf der Intensivstation liegen und vermutlich nicht operiert werden. Also Bewahrung. Den Telefonanruf habe ich natürlich mitten im Pfälzerwald, wo wir grad bei einem CVJM Ausflug waren, bekommen. Es ist immer dann, wenn man in der Mitte von nirgendwo ist, oder? Mal schauen, wann wir ihn besuchen werden…ist ja doch ein gutes Stück bis Giessen…

Passenderweise ging gestern der Jugendalphakurs um das Thema „Gebet“ und gebetet haben wir dann. Ich war schon angespannt als ich lange Zeit keine Nachricht bekam, was jetzt genau mit ihm ist, ging aber nach der Devise: Keine Nachrichten sind eher gute Nachrichten. Gott sei Dank, dass es nichts schlimmeres war. Trotzdem erinnert es mich schmerzhaft daran, dass die Zeit hier auf diesem Planeten endlich ist und auch wir älter werden. Und es gibt noch so viel zu tun, Junge, Junge…und noch so viel vor…

Missionale Gemeinde in „Zeitgeist“ (Teil 6)

Das sechste Kennzeichen von Missionaler Gemeinde ist:

„Christen werden ungleich mehr abhängig vom Gebet für die Gemeinde, weil sie die Bedeutung der Mission verstehen, in der sich Gemeinde befindet (Johannes 15, 5).“

Dazu kann man nichts sagen oder alles. Nichts, weil Gebet ein Rätsel ist, ein Mysterium, vor allem das Fürbittengebet eine Form darstellt die alles andere als „einfach“ sein kann. Und da sind wir wieder beim alles: Beim Beten kommt es darauf an das Gespräch mit dem Schöpfer zu suchen, eine übernatürliche Konversation zu betreiben und vor allem in der Fürbitte anzuerkennen, dass man weder das Maß aller Dinge noch der Weisheit letzter Schluss ist.

Häufig verpasse ich das, halte Monologe oder denke meine Gebete – zusammen mit anderen ist beten da schon bewusster, irgendwie erscheint der Abstand zu Gott zusammen mit anderen weniger, als würde die Luft dünner – versteht ihr?

Wenn wir versuchen im hier und jetzt entsprechend Gottes Plan Gemeinde zu bauen, sein Reich sichtbarer werden zu lassen, so führt uns das unweigerlich auf die Knie – es gibt so viele ungelöste Fragen, so viel Fehler, die wir jeden Tag machen, so viel an Arroganz, Wichtigtuerei und „Ohne-mich-würde-die -Christenheit-weiterhin-am-Boden-liegen“ Denke, dass mit wenn ich nur mein Leben anschaue regelmäßig schlecht wird. Im Gebet löst sich vieles davon, kommt ans Licht und kann korrigiert werden. Und es bringt die wackelnden Knie und die zitternden Herzen zusammen. Diese Mission der Gemeinde ist zu groß für uns und das ist gut so – wenn wir die Helden wären für die wir uns so oft halten, bräuchten wir das Gebet nicht. Vermutlich wäre es oft besser, wenn uns statt das Hirn vom Denken und die Hände vom Schaffen die Knie vom Beten weh tun würden. Vielleicht wäre auch unser Herz dann nicht mehr so unbeteiligt…

24-7 Vorlagen zum Runterladen

Zumindest für Sandy, aber vielleicht ist das ja auch eine Inspiration für andere.

Hier die Beschreibungen und eine kleine Anleitung für die Stationen unseres letzten 24-7 zum runterladen. Alles im pdf Format. Das Hochladen vom Archiv ist gescheitert, ihr müsst Euch leider die Stationen einzeln runterladen…

// Abendmahl.pdf // Bohnen Station.pdf // Fußabdruck Station.pdf // Netzwerk Station.pdf // Scherben Station.pdf // Schleifstation.pdf

24/4 Ostern vom 04.-08.April in der Wohnung

Gibt über Ostern wieder ein 24/4 in der Wohnung. Wir starten Mittwoch Abend mit einem Gottesdienst und dann geht’s los. Dieses Mal freue ich mich extrem darauf, nachdem ich beim der letzten 24/7 Woche nicht da sein konnte.

Blogger (speziell: Sabbe, David, Tine, Juliane, Beni – noch wer?) bloggt mal was drüber! Ladet Leute ein und tragt Euch in die Online-Liste ein! Gebet ist seltsam, irritierend, unlogisch. Also: Wann fangen wir an?

Gebetsraumkette – 24/7 2007

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Die Leute von 24/7 Deutschland haben sich für 2007 etwas nettes überlegt: Eine Gebetsraumkette.

Der große Traum dabei ist alle 52 Wochen des nächsten Jahres zu füllen und das ganze Jahr über einen 24/7 Gebetsraum offen zu haben.

gebetsraumkette-2007.pngWie ihr an dem Bild seht ist da noch viel offen Рnur 5 Wochen sind bis jetzt besetzt Рwie traurig! Leider ist unsere eigene Gebetsaktion vom Termin her darunter (1. Aprilwoche) Рwer von Euch hat noch keine 24/7 Woche gemacht? Hier ist Eure Chance zu der deutschlandweiten Gebetskette dazu zu geh̦ren!

Mehr Infos gibt es hier, einen Gebetsraum kannst Du hier anmelden! Und zur wunderhübschen 24/7 Deutschland Homepage geht es hier.

Four Ways – Four Days

ups, das geht so schnell, dass ich lieber mal ein paar Worte zu unserer Aktion „Four Ways – four days“ loswerde.

Der Gedanke ist, dass wir eine intensive Zeit zusammen erleben und als Gemeinschaft der Wohnung vor Gott treten. Dazu haben wir uns 4 Tage ausgesucht Montag den 24. – Donnerstag den 28.07. die Schule ist nicht mehr so intensiv, viele hatten schon Notenkonferenzen und sind jetzt lockerer: Ein idealer Zeitpunkt also, um morgens um „70 Minuten vor 8 Uhr“ (genau: 6:50 Uhr) den Tag zusammen mit einem Morgenlob zu beginnen. Das haben gestern 6 Verrückte zusammen getan und werden heute, denke ich noch mehr zusammen tun. Gleich am Morgen Gott suchen und sich auf das wichtige besinnen. Mittags geht es dann weiter mit Essen, Reden, Chillen, bis dann Abends ein Weg vorgestellt wird, wie man mit Gott unterwegs sein kann in seinem Leben.

Das hat gestern Felix schon anhand der Bergpredigt und unserer dauernden, drängenden Frage nach Sicherheit für und in unserem Leben getan. Guter Start! One Way – three to go…(der Text war Mt. 6, 24-33 ;-))

Das Morgenlob von Montag gibt es hier zum runterladen.