Gute Gedanken bei Peter Aschoff: In welcher Kultur steckst Du?

Es gibt immer viele gute Gedanken im Netz – auf Peter’s Blog „Peregrinatio“ findet man viele davon. Ich verlinke gern seine 7. Nachlese vom Emergent Forum und zitiere einen Appetitmacher:

„In vielen kritischen, ängstlichen oder polemischen Reaktionen auf das Reizthema Emerging Church wird immer wieder unterstellt, hier finde ein Ausverkauf des Evangeliums an den Zeitgeist statt. Dass das Evangelium (oder das, was wir eben dafür halten) schon längst mit der Moderne verheiratet ist (vgl. den letzten Post) wird in der Regel nicht wahrgenommen.Das Bemühen um ein Verstehen überwiegt die Kritik an der Postmoderne bei vielen, die sich an der emerging conversation beteiligen. Das wird dann sofort als Kritiklosigkeit interpretiert – zu Unrecht. Natürlich geht es auch darum, Gegenkultur und Kontrast zu leben. Aber eben nicht in einer weitgehenden oder gar völligen Verweigerung. Gegenkultur kann man nur mit den Mitteln der jeweiligen Kultur ausdrücken, aber nicht mit den Formen und Begriffen früherer Epochen.Wer das versucht, verwechselt Gegen- mit Subkultur. (…)“

Das mag den einen nicht interessieren und den anderen hart treffen, aber erlaubt muss die Frage sein: In welcher Kultur leben wir eigentlich und leben wir das Evangelium das Jesus mit Wort und Tat in seiner Kultur ganzheitlich kommuniziert hat in unserer Kultur, in unserem Leben aus?

Die negative Form der Frage ist vermutlich eher: Wie hat die Kultur der Frommen das Evangelium reduziert, verwässert und verändert? Dahinter stecken natürlich noch eine Menge theologischer und kultureller Fragen, aber ich finden den Post von Peter wirklich gut und denke gern mit ihm darüber nach. Und versuche mir auch Rechenschaft darüber zu geben, was das Evangelium Jesu bedeutet und Buße zu tun, wo ich es durch mein althergebrachtes Denken und Handeln verwässert habe. Darum bin ich so gern Teil der Emerging Konversation. Und was das ist kann man bei Hufi gut aufgelistet finden…

(Hier findest Du die Liste der Leute, die am reden sind…) 

Brian McLaren und Jason Clark: Der Mittwoch

Ein wenig weiter aus meinem Tagebuch:

Etwas müde geht es Mittwoch morgen los. Frühstück und erste Gespräche. Es sind witzige Leute, die einen guten Sinn für Humor haben. Mittlerweile hat sich mein Englisch wieder eingestellt und die Verständigung klappt ganz gut. Auf geht es zum ersten Studientag in Tabor – ich bin etwas nervös – klappt das alles? Nachdem wir angekommen sind baue ich die Kamera auf und sitze hinten mit zur Besprechung und dem Gebet mit dem Schulleiter von Tabor und noch zwei, drei anderen Leuten. Der Saal füllt sich – es sind mehr Leute als gedacht. Ca. 300 haben sich aufgemacht und ich sehe bekannte Gesichter. Ich habe zu wenig gelesen, um einschätzen zu können, was Brian sagen wird – mein Eindruck bis jetzt war eher: Wie kann ein so netter Mann so viele Kontroversen auslösen? Er erklärt was Emerging Church ist und hält dabei eine wunderbare Balance zwischen einer Verengung des Begriffs und einer Zerfaserung in „Was emerging church alles noch so sein kann“. Wie er das macht? Er wechselt das Bild:Kuchen?

Emerging Church ist nicht ein neues Stück vom ohnehin schon zu stark aufgesplitterten Kuchen. Aber das ist genau das, was viele Leute denken. Emerging Church ist die nächste Welle, die Willow Creek ablöst und es gibt jetzt bald Bücher, Videos und was weiß ich…

Vielmehr ist emerging church das, was man im Bild eines Baumes verstehen kann. Ein Baum wächst in die Breite, jedes Jahr ein Jahresring mehr. Hier findet seine Auseinandersetzung mit der Umwelt statt. Weiterlesen

Brian McLaren in Deutschland: Der Dienstag

Kleiner Auszug aus meinem Tagebuch vom Dienstag den 27.12.07

Mit der Information, dass Brian McLaren um 9:15 Uhr ankommt und der zusätzlichen Information, dass Peter Aschoff durch einen defekten Zug erst spät ankommen wird, holte ich am Dienstag Brian McLaren vom Flughafen ab. Ich nehme mir vor „Mr. McLaren“ zu ihm zu sagen.
Brian war müde, aber einfach nett – ich begrüße ihn natürlich mit „Hi Brian“ und er lacht. Es ist immer wieder unglaublich mitzuerleben das Menschen, die so viel bewegen so nett, interessiert und offen sind. Wir haben zusammen auf die Ankunft von Jason Clark gewartet. Und geredet. Brian wollte so viel wissen – eine Frage, die mich bewegt hat war die Frage wie ich mich gefühlt habe, als ich herausfand, dass ich zu dem Volk gehöre, das den Holocaust verschuldet hat.

Schon ganz zu Anfang fällt mir auf, dass ich nicht in der Gegenwart eines berühmten Redners bin, sondern da ein Mensch sitzt. Wir reden über Gott und alles was damit zusammen hängt, über Politik und Amerika, Deutschland und die Welt. Brian erinnert mich irgendwann daran, dass wir ja Jason abholen müssen. Weiterlesen

Danke lieber Nikolaus

Das er uns so schnell finden würde hätten wir nicht gedacht. Gerade eben haben wir die Mail doch erst losgeschickt, die über die neue Adresse informiert.

Der alte Herr muss so seine Quellen haben. Zumindest haben wir heute morgen das vor unserer Tür gefunden:

Nikolaus Wir haben uns sehr gefreut, lieber Nikolaus!

😉

Schrottys Zweifel

Ich schreibe diesen Post auf einen Post von Schrotty. Ich weiß nicht, ob es eine Antwort werden wird, eher ein Gedankenspiel.

Was für eine Beziehung haben Glaube und Zweifel? Schaut man in den Jakobusbrief so ist man ernüchtert, sieht man Jesus in Getsemaneh an, ermutigt. Zweifel. Ich würde gern über den Zweifel als Frage und nicht als Zerstörer nachdenken. Descartes hat den Zweifel zur höchsten Beurteilungsform erhoben, ich würde ihn gern als Wegbegleiter der Echtheit sehen. Totalitäre Antworten ersticken sowohl die Fragen als auch den Prozess des Findens und immer wieder Findens. Johannes 15, 7 gibt uns immerhin den Hinweis darauf, dass Nachfolge ein Prozess ist. (Warum sollte Jesus sonst davon sprechen, dass seine Jünger „werden“ sollen?) Für mich sind ehrliche, zweifelnde Fragen schon immer wertvoll gewesen. Meine erste Predigt (eine Dialogpredigt mit Edith Höll im zarten Alter von 16 Jahren) ging um Thomas, den Zweifler – ich denke nicht, dass Jesus seinen Zweifel gerügt hat – eher sein Wunsch nach absoluter Sicherheit. Diese gibt es nicht im Glauben und genau darum denke ich der fragende Zweifel ist so enorm wichtig. Demütig muss er sein, der Zweifelt, nicht seinen Hochmut hinter dem Zweifel verstecken (ich weiß es ohnehin besser), ehrlich mit sich selbst und dem anderen, weder Zweifeln um des Zweifelns willen, noch das Feste des anderen mutwillig zerzweifeln suchend. Andere mögen sich dessen sicher sein, was man selbst bezweifelt.

Fragen und Suchen sind Dinge, die Jesus positiv gewertet hat, weder Nikodemus findet eine verschlossene Tür, noch heißt es, dass der Suchende nicht eingelassen wird. Wenn man Petrus anschaut, so kann man einen Zweifler (Jesus hat überdeutlich gemacht, dass sie zu allen Völkern gehen sollen und er weigert sich mit den Heidenchristen zu essen.) sehen, den Gott gebraucht.

Letztlich frage ich und hinterfrage ich und zweifle selbst an der Botschaft, die Gott uns gegeben hat und das bringt mich immer wieder dahin zu glauben. Oft bringt mich eine gute Frage näher an Gott heran als eine zu klare Antwort. Mein Weg ist die Ehrlichkeit und das Reden – mit Wenigen, mit Vielen unpassend oder passend. Offenheit auch im Zweifel und der Schwachheit bringt uns zusammen und den anderen vielleicht zu der Aussage: „Du auch, ich dachte schon ich wäre allein mit meinem Zweifel“.

Soweit mal meine Gedanken – etwas spät, aber doch noch. Liebe Grüße

Brian McLaren, Jason Clark und Emergent Deutschland

Noch etwas müde sitze ich wieder zuhause und versuche ein wenig die letzten Tage zu reflektieren. Am Dienstag den 27.11. kamen Brian McLaren und Jason Clark am Flughafen in Frankfurt an und ich durfte zusammen mit Peter Aschoff ihr Begleiter und Fahrer bis Sonntag sein. So kam ich in den Genuss drei wunderbare, humorvolle, spontane, witzige Menschen zu erleben, die enorm viel zu sagen haben. Es wird einige Posts brauchen, bis ich meinen Eindruck erklärt habe.

Die Eckdaten sind erst einmal:

Mittwoch: Studientag 1 in Marburg mit ca. 300 Teilnehmern. Wunderbarer Tag, alle noch frisch und ausgeruht, viele Gespräche und Kontakte, z.B. zu Gofi Müller oder einem der Dozenten am CVJM Kolleg in Kassel. Und natürlich in allem Brian und Jason. Hammerleute.
Donnerstag: Studientag 2 in Hamburg. Nach langer Fahrt und kurzer Nacht überraschend in der St. Petri Kirche in Hamburg, direkt an der Mönckebergstrasse. Das Gemeindehaus war zu klein. Tiefebene, den ich dort getroffen habe (und auch mal offline getroffen Pastor Sändy) bloggt zwölferlei über diesen Tag. Brian, Jason und Peter fahren von Hamburg mit dem Zug zurück, weil es schneller geht. Tobias Künkler ist aber mein Beifahrer und wir haben jede Menge Spass und endlich mal Zeit zum Reden. Tolle Sache. (ein kleiner Bericht von der emergent Seite)
Freitag:
Tagsüber mit Brian, Jason, Peter, Tobias und seiner Freundin Mareike in das Doku-Zentrum im ehemaligen Reichstagsgebäude gewesen. Krasse Ausstellung. Die NS Zeit ist etwas, das man ein ganzes Leben lang verstehen lernt. Und mit der Sicht eines Engländers und Amerikaners noch einmal tiefer. Abends erzählt uns Brian etwas über sein neues Buch „Everything must change“. Geschichten. Spannend.

Ich stoppe mal hier – es soll ja nur ein Appetitanreger sein. Es ist viel wichtiges passiert. Die Vorträge und Materialien wird es auf emergent-deutschland geben. Ein paar Bilder schon hier.

Die Kinder aus der Krachmacherstrasse

foto-104.jpgHat sich Emilia heute morgen ausgesucht. Das markiert auch das Ende unserer Bücherkistenauspackaktion. Danke nochmal an Beni, Juliane, Lea und Torsten, die am Dienstag so nett mitgeholfen haben!
UPDATE: Ich Hirni habe Verena vergessen, die mir schon beim Umzug geholfen hat und extra mit in die alte Wohnung gekommen ist, um mit auszuräumen und natürlich auch dabei war. Wie kann ich nur…gut, dass Du es mit Humor nimmst, Verena…ah…ich…

Ungezogen

Ja aber so was von ungezogen. Ich habe zugunsten meines realen Lebens, das weitestgehend vom Umzug in die Kraichgaustr. 4 geprägt ist, mein virtuelles Leben vernachlässigt. Es ist mir sogar recht leicht gefallen, weil wir kein Internet hatten, kein Telefon. Heute ist beides eingetroffen und so sitze ich an unserem Küchentisch und kann diesen Post schreiben. Bilder von der neuen Wohnung kommen noch.

Derweil streikt die Bahn auf hohem Niveau und die Welt Online fragt: Sind sie ein Islam Versteher? 40 Fragen zum Islam – man kann eine Menge lernen und das haben wir auch nötig: “ „In Deutschland ist es ziemlich schlecht bestellt um das Wissen über den Islam“, schätzt Ali Kizilkaya Vorsitzender des Islamrats in Deutschland“ (direkt zum Quiz)

Über „nachvollziehbar“

Simon postet mutig (ich denke, er hat vorher gefragt, ob er dieses Gespräch posten darf…) ein Zwiegespräch zweier Leute auf dem Symposium in Greifswald. Darin unterhalten sich zwei über ein Café das die Gemeinschaft des einen betreibt. (Lest es einfach es lohnt sich!)

Ganzheitlichkeit und Gottes Botschaft ausleben ist immer noch ein radikaler Schritt. Ich bin glücklich aber auch hier nicht viel sagen zu müssen (bald wacht meine Tochter auf und der Umzug rückt immer näher), denn Hufi macht sich sehr gute Gedanken. Ich darf ein wenig zitieren, Hufi?

„Neben der Frage, ob etwas nachvollziehbar ist, über die ich gestern schrieb, gibt es noch einen weiteren wichtigen Grund, warum es traditionell-evangelikal denkenden Menschen schwer fällt, “emergentes” Handeln und Denken zu verstehen: Die aufgehobene Trennung zwischen säkular-weltlichen und sakral-göttlichen Dingen.
Eddie Gibbs & Ryan K. Bolger schreiben darüber in Emerging Churches ein ganzes Kapitel (Kapitel 4: “Transforming Secular Space”):

Bei “Sakralisation” [dem Prozess alles im Leben sakral/geistlich/heilig zu machen] geht es in Emerging Churches um eine Sache: Die Zerstörung der sakral/säkular-Aufteilung der Moderne. Die Moderne war geprägt von der Geburt der Idee des säkularen Raums, das ist die Idee eines Bereichs ohne Gott. Vor dieser Zeit waren in jeder Kultur alle Bereiche des Lebens geistlich; es war unmöglich einige Handlungen als “religiös” und andere als nicht zu bezeichnen. […]
Der Postmoderne (oder Nicht-Moderne) geht es um die Heiligkeit des ganzen Lebens. Für Emerging Churches bedeutet das, das ganze Leben an Gott in Anbetung zu übergeben und das Handeln Gottes in ehemals ungeistlichen Dingen oder Aktivitäten zu erkennen.

[Gibbs/Bolger, Emerging Churches, 66 – eigene Übersetzung]

Wenn ich von dieser sakral/säkular-Aufteilung ausgehe, kann ich natürlich den Sinn eines Cafés ohne klar evangelistisches Ziel nicht so gut erkennen. Auf diese Trennung bzw. auf die Nicht-Trennung weisen auch Onkel Toby und Depone in ihren Kommentaren hin.“ (Quelle: Ein Augenblick.de)

Ich muss bekennen, dass ich das immer noch nicht wirklich verinnerlicht habe, sondern zunächst noch immer eine gedankliche Schranke überwinden muss, denn Prägungen verschwinden nicht leicht. Ich kenne Gespräche dieser Art und das „Nicht verstehen können, warum man etwas so und nicht anders macht“. Neulich hat mir jemand gesagt: „Nachdem ich den Blog Tiefebene“ gelesen habe, habe ich endlich verstanden, was du sagst. Gut, dass es so viele Leute gibt, die sich über ähnliche Sachen Gedanken machen und dann auch noch darüber schreiben.

Helden, Greifswald und die Kinder

Ich habe am Wochenende gleich zwei Veranstaltungen verpasst, weil ich das Kinderprogramm auf dem CVJM Mitarbeiterwochenende gestaltet habe. Am Freitag waren „Wir sind Helden“ in Karlsruhe und haben ein recht kurzes (ca. 2 Stunden) Konzert gegeben, dass unglaublicherweise nicht ausverkauft war (Meine These ist: Die Helden sind zu schlau für Deutschland!) und ich muss sagen, als dann eine MMS mit einem Konzerteindruck auf meinem Handy ankam war es schon schwer für mich nicht dort zu sein.
Nachdem ich neulich was zu Virtualität und Realität geschrieben habe, freue mich mich „virtuell“ Greifswald (man traf sich dort zum „Symposium Kirche und Postmoderne“) nachvollziehen zu können. Hufi hat eine gute Übersicht über alle bisher geposteten Beiträge zusammen gestellt. Hochinteressante Vorträge wie z.B. Darrel Gruder „Die biblische Prägung missionarischer Gemeinden: Missionarische Ekklesiologie und Hermeneutik“ (Dosi – mein Mitschreibeheld…) werden im Netz zusammen gefasst. Übervoll war es, aber vermutlich ein Meilenstein in der deutschen Theologie – so mein Eindruck von allen Posts, die ich bis jetzt gelesen habe.

Kinder erleben die Welt so anders, so einfach und im Moment – ich habe am Wochenende viele glückliche Kinderaugen gesehen und das hat mich für verpasste theologische Gedanken und tiefsinnige Heldenlieder entschädigt.

Ein Bekenntnis: Fußball ist nicht meins

Ich habe ja ein Stöckchen von Peter zugeworfen bekommen, aber muss bekennen: Fussball ist nicht meins.

Das ist in meinem Umfeld tatsächlich schwierig, jetzt da der KSC wieder erstklassig ist und eine Erfolgsmeldung nach der nächsten verbucht:

Den Anfang hatte Markus Miller gemacht, Mario Eggimann und Tamas Hajnal legten nach. Bei der Umfrage nach den besten Spielern der bisherigen Bundesliga-Saison ist dem KSC ein Hattrick gelungen. Die Positionen Torwart, Abwehr und Mittelfeld gingen nach Karlsruhe.“ (Quelle: KSC/Bundesliga.de)

Das zieht natürlich Kreise in meiner Umgebung. Aber es ist immer noch nicht meins. Ich hatte ein Bekenntnis versprochen und ich bekenne als Kind mit Fussball angefangen zu haben, aber ich die sprichwörtlichen „zwei linken“ Füße habe. Zumindest habe ich einfach kein Tor reinbekommen. Als Jugendlicher habe ich dann eine deutliche Abneigung gegen den Menschenschlag entwickelt, der kein Fußball spielt, aber Samstagsabends die Bundesliga mit Bier und Bemerkungen wie „Nun lauf doch, Du Säckel“ vom Sofa aus kommentiert. Und so habe ich mich bis auf die obligatorischen Weltmeisterschaften aus dem Rasensport rausgehalten.

Das Stöckchen ist also bei mir in einer Sackgasse gelandet und hat mich zum bekennen gebracht. Fussball ist nicht meins.

Gemeinschaften und Krisen

Jeder bestätigt einem die Höhen und Tiefen des Lebens. Es gibt sie und auch als Gemeinschaft ist man nicht vor ihnen gefeit, im Gegenteil: Gemeinschaften durchleben viele Krisen. Manchmal scheint die Krise Dauerzustand zu sein, manchmal bemerkt man die Krise erst wenn es zu spät ist. Interessant sind die Charaktere, die sich anhand einer Krise offenbaren.

Es gibt die „Nichts-wie-weg-wir-verlassen-das-sinkende-Schiff“ Fraktion, denen die „wir-gehen-mit-dem-sinkenden-Schiff-unter“ genau entgegen gesetzt sind. Es gibt die „Wer-ist-denn-schuld-an-der-Krise?“ Sucher und die „ich-weine-wegen-der-Krise-nur-noch“ und viele mehr. Ich habe jetzt in den unterschiedlichen Gemeinschaften in denen ich mich so bewege schon verschiedene Krisenzeiten mitgemacht und ein gespaltenes Verhältnis zu ihnen. Aus dem Rückblick alles gut? Denkste! Trennungen, Spaltungen, viele Fragen. Heilung, Versöhnung, „wir-stehen-gemeinsam-wieder-auf“ oder „mit-Gottes-Hilfe-schaffen-wir-das“ ist eher selten, wenn auch durch diejenigen, die tiefes Vertrauen haben immer wieder sanft in die aufgewühlten Wogen der Krisengeschüttelten Gemeinschaft gesprochen. Letztere helfen mir immer am meisten, obwohl ich mich eher zu den ersteren zählen muss…
Ich schreibe das, weil ich denke, dass in Krisenzeiten Vertrauen an Gott und aneinander wichtiger ist denn je. Ich weiß nicht, ob ich das immer habe oder hatte, wenn es darauf ankam oder kommt. Aber ich wünsche es mir wieder mehr. Vertrauen kommt mir manchmal vor wie ein Schmetterling. Zart, Zerbrechlich, durch den kleinsten Wind aus der Bahn geworfen und doch wäre die Welt ohne Schmetterlinge kein schöner Ort. Die Schönheit des Vertrauens kann dem häßlichen Gesicht der Krise die Stirn bieten. Ich will vertrauen, dass unsere Gemeinschaften immer wieder aus Tiefen zu Höhen kommen. Und das das einem guten Plan entspricht und uns selbst demütig hält. Machst Du mit? Brauchst Du auch manchmal Vertrauen? Dann bedeutet Dir vielleicht das letzte Gedicht von David viel…

Schmetterlinge

Ihre feinen, zarten Flügel
flattern freudig durch die Lüfte.
Majestätisch über Hügel
jagen Lichter, Farben, Düfte.

Schmetterlinge werden sterben!
Warnen Tierschutzfachverbände.
Prophezeien Leid auf Erden,
wenn das schöne Tier verschwände.

(zu ende Lesen musst Du schon auf seinem Blog...am Besten den Feed abonnieren…)