No Limit

Es scheint ein Mantra von heute zu sein: Keine Grenzen. Ein illusorischer Schein, dem man sich dennoch allzugern hingibt. Alles ist möglich, dem der genug Geld hat. Oder genug Zeit. Oder die richtigen Freunde.

Wir fanden den Gedanken, dass es Dinge gibt, die wirklich grenzenlos sind und dann doch paradoxerweise wieder Grenzen anderer Art ziehen derartig spannend, dass wir unserem nächsten drei. Gottesdienst diesen Titel gegeben haben: No Limit.

Am Sonntag Abend in der Matthäuskirche, 18:30 Uhr. Wann hast Du das letzte Mal Deine Grenzen getestet?

Harry Steele, der DREI. und die Kirche

Zeit für einen kurzen Rückblick auf den Besuch von Harry und Jez, den letzten DREI. Gottesdienst. Am Donnerstag den 05. März kamen die beiden hier an und wir haben uns, ähnlich wie damals in England, auf Anhieb wieder ausgetauscht, gemeinsam gedacht und ein gemütliches Bier getrunken.

Freitag waren wir dann zunächst im ICF zu einem Gespräch, danach im ZKM in der Ausstellung „Medium Religion“ – Pflicht für alle, die sich für eines oder beide der Themen interessieren! Hammer. Danach in der Wohnung, von der Harry schon so viel gehört hatte. Es war ein gutes Treffen mit Zwiebelkuchen (Danke Juliane!) und einem guten Abend. Leider ist mir dann irgendwann aufgefallen, dass ich den Kirchenschlüssel der Matthäuskirche nicht mehr dabei habe. Dumme Sache. Durch viel Mutmachen seitens unzähliger Leute (Ihr seid die Besten!) habe ich den Abend durchgestanden. Das Thema des DREI. war ja: Blind? Und das war mein erstes blindes Vertrauen an diesem Wochenende. Vertrauen darauf, dass der Schlüssel wieder auftaucht.

Was er dann auch getan hat: Ich hatte ihn pflichtbewusst an meinen Schlüsselbund geklickt. Nur leider an den Schlüssel des Carsharing Autos, den ich dann ebenso Pflichtbewusst wieder abgegeben hatte. Da kann man dann lange suchen. Gott sei Dank haben wir ihn Samstag Nacht dann wieder entdeckt. Puh.

Samstag morgen war mir übel. Ziemlich sogar. Ich ließ mir mein Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen und der Tag hatte keinen guten Anfang. Nach einem kleinen, gemütlichen Brunch in der Wohnung und einem Spaziergang durch Karlsruhe kam dann Mirjas Anruf: Emilia ist von Stuhl gefallen, direkt und ungebremst auf den Hinterkopf. Ich kam gerade noch rechtzeitig zuhause an, um mitzuerleben, wie Emilia sich erbrochen hat. Sie war ohnehin schläfrig und nicht wirklich anwesend. Also: Kinderklinik. Gehirnerschütterung. Die erste Ärztin meinte, dass Mirja und Emilia 1-2 Tage im Krankenhaus verbringen sollten. Derweil drehte unsere Tochter schon wieder auf und war erstaunlich fit. Der zweite Arzt (nach drei Stunden in der Klinik) untersuchte sie nochmals sorgfältig und meinte, dass wir sie ruhig wieder mit nach Hause nehmen könnten. Gott sei Dank! Das wunderbare war, dass diese Arzt eine Jesus-Ausstrahlung hatte, wenn ihr versteht, liebevoll, geduldig. Gottes Geschenk für diesen Tag an uns. Ich schlief direkt neben Emilia beim Zubettbringen ein – mir war der Tag auch ein wenig viel. Harry hat am nachmittag mit Jez zusammen Freunde besucht und den Abend im Badischen Brauhaus verbracht.

Gemeinsam sind wir dann am Sonntag Morgen von Mirja zur Carsharing Station gebracht worden, um einen Van auszuleihen für die Transportfahrten des Tages. Tja. Und wenn mal der Wurm drin ist, dann ist er. Mirja fuhr gerade ab, als wir feststellten, dass das Buchungssystem unsere Buchung nicht erfasst hatte. Erst am Telefon in der Nowackanlage (mein Handy war leer und das Ladegerät lag noch in N5) konnten wir den Fehler bereinigen („So, jetzt müsste es gehen“, sagte der Mann vom Stadtmobil) und zurück laufen. Damit kamen wir viel zu spät zum CVJM Gottesdienst ins Waldheim. Nun ja. Aber die Gespräche waren fantastisch. Eine fremde Meinung ist Gold wert und wir kamen zu einer interessanten Erkenntnis: Um Gottes Auftrag für unsere Gemeinschaften umzusetzen, kann es sein, dass seine Kirche in Sheffield „weniger Kirche“ werden muss und die Gemeinschaft in der Wohnung beim CVJM hier in Karlsruhe etwas „mehr Kirche“. So fordert man sich gegenseitig heraus und begleitet den Weg des anderen.

Der Rest des Tages war stark vom Aufbau und der Durchführung des DREI. geprägt. Intensiv war die Zeit vorher für mich persönlich, denn nach den Erlebnissen der letzten Tage war meine Haut dünner als sonst. Um so mehr war es ein Vorrecht mit diesem Team zusammen in der Arbeit stehen zu dürfen. Wir sind uns glaube ich ein Stück näher gekommen und haben miteinander gelernt. Der Gottesdienst war einfach und kraftvoll. Eine wichtige Kombination und ein Meilenstein, denn er hat einiges in Bewegung gebracht. Ich bin gespannt, was sich daraus entwickeln wird.

Soweit mal in aller Eile und zwischendrin. Die Woche hat im Moment ihre eigenen Fragen und Herausforderungen wegen der Tragödie des Amoklaufs. So laufen meine Tage auch deutlich anders ab.

Gottesdienst gestern 06.06.08

Mal wieder ein kleiner Bericht vom Gottesdienst gestern mit dem Thema „Konsum“. Eigentlich genau das Thema mit dem ich mich im Moment beschäftige, aber Wissen bringt noch keinen Gottesdienst. Also wie immer Gesprächsvorbereitung – diesmal via Skype mit Nele. Wir haben einige Ideen diskutiert und es hat meine grauen Zellen in Wallung gebracht…während einer Fahrradfahrt gestern kam mir dann der Gedanke, dass wir durch den Konsum gefesselt sind.

Zuerst wollte ich ganz viele Produkte hinlegen, die an uns gebunden werden, aber wir hatten nicht genug krasses Zeugs und so habe ich mich entschieden Karten zu drucken mit Bildern von begehrenswerten Produkten (Flachbildschirm, iPhone, MacBookAir, Mini Cabrio, Manolo Bahnik Schuhe usw.) Das war dann mit einem Zitat aus dem Buch „No Shopping von Judith Levine“ (die ersten zwei Seiten) und dem völlig flachen und nur noch Werbemäßigen Ende von „Germanys next Topmodel“ der Einstieg und hat uns zu dem Text des reichen Jünglings geführt.

Das Bild, das ich in dem Predigtgespräch (Progressive Dialog) verwendet habe ist, dass man durch die guten Taten noch so viel Guthaben auf einem Konto ansammeln kann, wenn das Herz woanders ist (in diesem Fall am Geld/Reichtum) ist es, wie wenn ein Minus vor dem Betrag steht – plötzlich ist dein Konto dick in den roten Zahlen und alle Gebotshalterei vergeblich.

Immer wieder haben wir uns das Lied von Rich Mullins angehört und gesungen (you did not have a home) in dem es heißt, dass die Welt Jesus nicht beeinflussen konnte, weil er nichts hatte. Genau das ist aber das, was unsere Konsumkultur uns einflüstert: Besitze, Kaufe, Begehre. Die Sehnsucht, die wir dabei stopfen wollen ist meiner Meinung nach die Sehnsucht des Geschöpfs nach dem Schöpfer – wir sehnen uns nach Beziehung und die Kultur sagt uns: Kauf – Kauf, dann geht es dir gut, dann fühlst Du Dich wohl. Wir vergessen dabei, dass wir nicht mitnehmen können. Was ewig zählt sollte der reiche Jüngling aufbauen, aber die Macht des irdischen hat ihn gehalten.

Nachdem die Leute sich ihre Produkte ausgesucht hatten, wurden diese übrigens mit Kabelbindern an ihre Hände gebunden – wir hatten dann das Problem, das ein Kabelbinder nicht mehr zu öffnen ist – während der Gebetszeit konnte man dann am Konsumaltar den Kabelbinder zerschneiden und dafür beten, dass Gott uns befreit von der Sehnsucht nach vergänglichen Dingen und uns die Sehnsucht nach Ewigem ins Herz legt.

Den Abschluss habe ich mit dem Zitat von Alan Hirsch gemacht, in dem er sinngemäß sagt, dass wir im Moment gegen die gewaltige Marketing und Konsummaschinerie verlieren – Konsumjünger werden mit viel Sorgfalt und Aufwand gemacht – die Gemeinde ist nicht so gut im Nachfolger rufen, wie die Werbung. Konsum ist gefährlich – Gott gebe uns allen Weisheit das Wichtige vom Unwichtigen zu Unterscheiden und unser Herz nicht an Dinge zu hängen, sondern ganz an ihn.

Der Freitag

Zugegeben: Gestern waren wir spektakulär spät dran: Ich glaube der Beginn war 21:15 Uhr statt 19:30 Uhr, aber es war es wirklich wert zu warten. Anton hat gekocht und es gab frische Tappas oder Burritos oder wie auch immer man diese köstlichen gefüllten Fladen nennt (Update: Sie heißen Cassedias). Ich glaube ernsthaft sagen zu können, dass in den letzten Wochen beim Vorbereiten des Essens mehr Kräuter verwendet wurden, als in den 3 Jahren vorher…

Wir haben bewusst zusammen gegessen und zwar an einer Tafel mit Kerzen und Gesprächen. Der „Nachtisch“ war dann allerdings anderer Art – „Gott is(s)t mit“ vor ihm, mit ihm – wir haben uns an den letzten Abend Jesu, das letzte gemeinsame Essen, erinnert. Man könnte eine Wortstudie über „Essen“ in den Evangelien durchführen (bestimmt gibt es die schon) und würde mehr oder minder herausfinden, dass es die häufigste Aktivität Jesu war: Essen (vermutlich gleich hinter „gehen“, aber das ist evtl. nicht ganz so aussagekräftig). Jesus isst mit seinen Jüngern, er is(s)t da und das verbindet ihn mit ihnen. Die Enge im Cafébereich der Wohnung hat uns dann ins Wohnzimmer getrieben, wo wir zusammen dann den „Nachtisch“ begangen haben – das Abendmahl – zuerst konnte man auf Zettel schreiben und an die Wand hängen, was es einem bedeutet, dass Gott mit uns zusammen is(s)t – danach habe ich unten stehenden Text vorgelesen (der mir während der Sache einfiel und von daher nicht wirklich hohe Dichtkunst ist) und die Einsetzungsworte vorgelesen.

Wieder einmal war dieser Abend einfach und doch besonders, es gab viel zu Essen, Lachen und Begegnung mit Gott und einander. Natürlich. Simpel und doch wertvoll. Der Freitag in der Wohnung. Ein guter Tag.

Nachtisch

Nach dem Essen nahm
Jesus das Brot voll von Gram
sein Blut den Becher füllt
er teilt sich selbst
in Herrlichkeit und Leid zugleich gehüllt
Das Brot soll werden
eine Gemeinschaft auf Erden
sein Leib, seine Arme, seine Beine
er wohnt ihn ihr
so seltsam, so komisch und doch ganz seine
Das Blut enthält sein Leid
ein Kelch voll Kraft in Selbstlosigkeit
fragt uns: Wofür schlägt dein Herz?
er lässt uns nie in Ruh‘
Leben mit ihm ist Ernst und auch voll Schmerz
Gott isst mit uns
und in diesem Mahl
Gibt er sich uns hin(Björn Wagner)

„Die Anbetungszeit bereitet den Weg des Wortes vor…“

Ich gebe zu, dass dieser Comic von ASBO übertrieben ist, aber ich war tatsächlich schon in Gottesdiensten (als Prediger und als Besucher), in denen man den Eindruck hatte, dass es tatsächlich so läuft:

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Der Text übersetzt:

„Anbetungsleiter an Prediger, Anbetungsleiter an Prediger – Die Leute sind jetzt ekstatisch und bereit beeinflusst zu werden. Ich schlage vor, wir machen mit Phase 2 weiter, Anbetungsleiter Ende“

„Prediger an Anbetungsleiter. Einverstanden. Ich übernehme von hier an – sie werden nicht bemerken, was sie trifft. Ende und aus.“

Die Bildunterschrift heißt „Teamwork“.

Mittlerweile bin ich bei frontalen, ekstatischen „Anbetungszeiten“ sehr unruhig und möchte am liebsten gehen. Auf der anderen Seite erinnere ich mich an einen wunderbaren Mitarbeiterabend im April, in dem wir als Gemeinschaft eine frontale Lieder-Anbetungszeit hatten und es enorm richtig und Ausdruck unserer gemeinsamen Gottesbeziehung war. Vermutlich gibt es wieder einmal kein schwarz und weiß, sondern eher ein grau – wie so oft. Wichtig ist, dass wir uns immer wieder bewusst werden und auch Rechenschaft darüber ablegen, wie „Lieder“ und „emotionale Inhalte“ in unseren Veranstaltungen wirken und wozu sie letztlich dienen.

Heute Abend: Berufung

Was ist meine „Berufung“ – gibt es so etwas überhaupt? Muss ich sie finden? Findet sie mich? Das sind Fragen, die wir zusammen anschauen werden. Ich bin gespannt, nachdem Sabbe und Johannes einen Film gedreht haben, was heute Abend so passieren wird.

Gottesdienst. Ich bin mir oft nicht sicher, ob das Wort passt oder nicht zu sehr „abgenutzt“ oder „zersetzt“ ist in den Köpfen der Leute. Es wird, hoffe ich, eine lebendige Auseinandersetzung von uns als Personen mit unserem Leben und den Gedanken Gottes und führt hoffentlich in die Anbetung und eine tiefere Beziehung zu ihm. Naja, ich bin wieder einmal sehr gespannt…

Ãœber Freunde und „Communitas“…

Bin grad müde, bissl kränklich und fertig, weil Emilia nachts nicht so gut schläft – sie bekommt vermutlich wieder VIELE Zähne auf einmal. Darum haben Sabbe und Johannes einen großen Teil der Vorbereitungen für den Gottesdienst übernommen. Vorhin haben wir zu viert den Gottesdienst für morgen geplant, vielleicht eher ausgeheckt könnte man sagen. Ich bin sehr dankbar, jetzt ein wenig ruhiger machen zu können und für die Leute, die Gedanken beisteuern und wohl im Moment Interviews in der Stadt drehen…es könnte morgen wieder einer dieser Gottesdienste werden, die uns selbst mindestens genauso wertvoll sind, wie den anderen. Ich bin gespannt und glücklich. Danke an Euch treuen, tapferen Leute! Danke für alles mithelfen und mittragen. Wir sind tatsächlich im Kleinen das, was wir predigen – Freunde und Communitas, Gemeinschaft, die für den anderen weite Wege geht und nicht aufhört. Und was für einen Spaß und wie viel Sinn erleben wir dabei…

24-7 Schaffen wir es?

Ich fahre gleich los den Aufbau von 24-7 in diesem Jahr zu machen. Wenn ich auf die Gebetsliste schaue, dann weiß ich nicht so recht, was ich denken soll: 26 Leute haben sich angemeldet – 52 Gebetsschichten sind vergeben – 122 noch offen (insgesamt sind es 176 – Gebetsliste). Ist das wenig, wenn 26 Leute beten?

Wir hatten gestern eine Umfrage in der Wohnung (wenn sie dich interessiert – hier gibts das Ding zum Download: Gebet Umfrage ) zum Thema „Gebet“ 10 Fragen, die gezeigt haben, wie wir Gebet sehen. von den 24 Anwesenden haben 22 gesagt, dass sie Glauben, dass Gebet etwas bewirkt. Viele, die noch nicht eingetragen sind in die Liste, haben ausgesagt, dass sie bei 24/7 mitmachen und schauen wollen, was passiert. Glaube einer hat sich noch mal eingetragen. Ich frage mich den ganzen Morgen schon, wie man in einem Gottesdienst das eine sagen und „Juhu“ schreien kann – ich hatte das Gefühl, dass war echt – und danach nichts unternehmen. „Consuming Religion“ führt das auf die „Konsum Werte“ zurück. Wenn dem so ist, dann haben wir viel zu tun, denn das stellt die schlimmste Haltung dar, die man innerhalb einer Gemeinschaft haben kann.

Ich bin gespannt und erschreckt und fühle mich allgemein etwas niedergeschlagen – habe ich zu hohe Ideale? Illusionen? Oder ist das Leben einfach so und wir müssen uns dem Druck und der Wahl der Gemeinschaft beugen (man stimmt ja mit den Füßen ab…).

Bin für Ideen oder Vorschläge sehr offen…

Gesprächsgottesdienst

Gestern unser Gottesdienst hat vom Gespräch gelebt: er war eine Fortsetzung vom letzten Freitag. Es ging um die Frage welche Entscheidung wir treffen aufgrund von den Dingen, die in unserem Herz sind. Und wie wir richtige Entscheidungen treffen.

Wir haben geredet mittendrin, aber auch am Anfang etwas unfreiwillig, weil wir wie die Anfänger zwar ein Filmszene herausgesucht, und aber nicht die Anfangszeit aufgeschrieben hatten. Es war schwierig und zeitintensiv – aber die Gemeinschaft (es waren ca. 20 Leute da, trotz zahlreicher anderer Sachen die liefen) war geduldig und nahm es mit Humor.

Fein fand ich die Zeit, wo wir in Kleingruppen ehrlich werden konnte. Warum treffen ich falsche Entscheidungen? Kenne ich den Weg, den ich gehen soll? Ich habe mich selbst verletzlich gefühlt und gemacht und fühlte mich nach dem Abend seltsam wohl und zuhause…

Danke an alle Beteiligen, vor allem für Eure Geduld bei den technischen Patzern.

Mein Herz und Deins

Gestern war in der Mitte des Wohnzimmers in der Wohnung ein Zelt. Es hat leicht rot pulsiert und war das Symbol von dem, was in der Mitte steht oder stehen sollte. Die Bibel beschreibt es als „das Herz“. Oft ist es uns selbst nicht bewusst, was in unserem Herz ist und unsere Beziehung zu Gott ist nur ein Teil von vielen, die dieses interessante System „Herz“ bewegen.

Weil es so gut passte, haben wir eine gekürzte Version des Märchens „Das kalte Herz“ von Hauff vorgelesen. Es ist ein beredtes Zeugnis davon, was es heißt sein Herz zu verlieren. (Zum Anhören, wenn Du Zeit hast oder für den iPod zum Mitnehmen – hier gibt es eine kostenlose Hörbuchfassung – 1 Stunde 48 Minuten, das Märchen in Schriftform findest Du hier).

Im Anschluss gab es Möglichkeit genauer darüber nachzudenken und aufzuschreiben, was sich alles in unseren Herzen befindet, derweil pochte unser „Zeltherz“ fleissig in unserer Mitte weiter. Es war kein Knallerabend, kein wahnsinniger alt.Worship Event, sondern einfach nur mal wieder eine Erinnerung daran, dass es wichtig ist, was unser Herz bewegt, dass wir ehrlich sind mit uns und Gott und verstehen, wie wenig er uns wirklich bedeutet und wie sehr wir eine ständige Erneuerung unseres Herzens nötig haben.

Mir hat der Abend viel bedeutet und geholfen. Ich war erstaunt, was alles in meinem Herz stand und wie viel mir dieser Anblick bedeutet hat, als alle „ihr“ Herz an das pochende Herz in unserer Mitte gehängt haben und mir klar wurde, dass wir eine Gemeinschaft von zerstreuten Herzen sind und trotzdem zusammen kommen und Gott das was wir haben bringen.

Ich weiß nicht, ob ich gut beschreiben konnte, was in unserem Gottesdienst gestern passiert ist, aber das ist das Beste, was ich tun kann. Mag jemand, der dabei war noch was in den Kommentaren schreiben?

Der vergangene Freitag

Es spricht schon für sich, dass ich am heutigen Freitag erst dazu komme einen kleinen Bericht über den vergangenen Freitag zu geben. Nele hat das schon früher getan (sehr cool!)

Was haben wir gemacht? In den 23 Stunden, die uns zur Vorbereitung verblieben sind haben wir einen Raum schwarz gestrichen (davon gibt es leider kein Bild), um das Grab von Lazarus darzustellen, wir haben Abraham in ein volkstümliches Wohnzimmer gesetzt und den Pfingstbericht mit einer Kerze in einem abgedunkelten Raum gelesen.

Vorn angefangen hatten wir das Thema: Gott kommt zu Besuch – und er bleibt. 3 Besuche (Abraham, Lazarus, Pfingsten) und ihre Bedeutungen für uns. Bei Abraham kommt er in ein frustriertes Warten hinein und erneuert die Beziehung und sein Versprechen. Bei Lazarus kommt er zu spät und bringt das unmögliche mit: Neues Leben und an Pfingsten kommt er und macht sich für alle verständlich.

Das Nacherleben von diesen biblischen Geschichten ist für uns ganz wichtig gewesen – vor allem bei Lazarus. Wir hatten einfach Maria und Martha in dem schwarzen Raum, die nichts anderes getan haben als geweint (grandiose Heulleistung von Sabbe und Nele) – aber derartig nah und echt. Ich habe einige Leute mitweinen sehen. Nicht wegen den beiden, sondern wegen ihrer Frage: Wo war Jesus? Wir hätten ihn hier gebraucht und wo war er? Warum ist er nicht gekommen? Wir haben unseren Bruder verloren und wenn Jesus da gewesen wäre, dann wäre das nicht passiert.

In mancher Augen spiegelte sich diese Frage für ihr eigenes Leben.

Jeder Aufwand hat sich gelohnt, weil wir als Gemeinschaft kostbare Momente des Verstehens hatten. So kam es mir vor, kostbare Momente der Nähe, des Zusammentreffens und Bleibens. Mehr kann ich nicht sagen – vielleicht schreibt noch einer was drüber?

Freitag Abend

Mal ehrlich: Ich hoffe wir schaffen es morgen etwas einzufangen von dem wie der Gottesdienst sein wird. Wir haben gerade mit 5 Leuten einen seltsamen, absurden Plan ausgeheckt, wie wir Gottes Geschichte morgen erzählen können.

Elemente der Materialliste umfassen:

  • Stickbilder
  • schwarze Wandfarbe
  • Blümchenvase
  • Hemd und Kravatte (beides auf keinen Fall passend)
  • und noch vieles andere mehr….

Nach solchen Vorbereitungssessions frage ich mich manchmal ob wir Drogen genommen haben. Normal ist etwas anderes. Ihr werdet hoffentlich am Samstag sehen. Und ihr, die ihr in der Nähe seid: Kommt doch mal vorbei – 19:30 Uhr, 2. Obergeschoss, Nowackanlage 5. Gott kommt zu Besuch – um zu bleiben.

Der Freitag in der Wohnung

Schultüten AbendFast schon völlig unbemerkt läuft der Freitag in der Wohnung – was passiert da? Wir begegnen Gott auf unsere Art und Weise. Gottesdienste, Familientreffen, Cafeklatsch – ich weiß nicht so recht, was am Besten passt.

Letzte Woche war es aber einfach schön – wir haben Jesu Taufe angeschaut und mit einer Einschulung verglichen – es ging los, sein Ernst des Lebens war da. Er wußte wie seine Endprüfung aussehen würde und brauchte die Ermutigung des Vaters und die engste Gemeinschaft mit dem heiligen Geist – die Dreieinigkeit war versammelt am Anfang von Jesu Weg.

Wir haben uns an unseren Anfang mit Gott erinnert und Schultüten gebastelt in deren Innseite wir unsere Geschichte geschrieben haben. Man konnte auch Kärtchen für andere schreiben und diese in deren Schultüten packen. Da ist etwas passiert an diesem Abend. Viele waren bewegt.

David hat das ganze in ein Gedicht verpackt (denke zumindest, dass es von diesem Abend inspiriert war), welches ihr hier lesen könnt. Ich fand es wunderbar und bin Gott dankbar für jeden der fast 30 Leute, die da waren.

Freitag Abend Gottesdienst

Leben in der KücheGestern war er also, unser Freitag Gottesdienst. Nach einer turbulenten Woche mit vielen Gesprächen und vielem, was auch Mühe gemacht hat. Es erstaunt mich jedesmal wie viel Leben da ist, wie viel Lachen und Sprühende Kreativität. Habe versucht ein paar Fotos zu machen, was immer schwierig ist, wenn man den Inhalt des Abends im Kopf hat.
Genial war die Vorbereitung, weil wir uns viel Zeit nehmen konnten. Sabbe, Felix, Barbara, Nora und ich haben alle Elemente des Abends so ab 15:30 Uhr angefangen aufzubauen – wir waren übrigens nicht in dem Einkaufzentrum – wir konnten flexibler sein in der Wohnung und Selbstbeherrschung auf viele unterschiedliche Gebiete ausdehnen. Z.B. Alkohol, Sport, Trägheit vor dem Bildschirm, Kaufrausch usw. – es gibt nicht nur den Konsum, der Selbstbeherrschung erfordert.

Der Abend war lang, länger als geplant – gern hätte ich das Gedicht, das David (UPDATE: David mich erhört und das Gedicht online gestellt! DANKE David!)vorgetragen hat. Ich hoffe wir haben die Balance zwischen eigenem Begegnen mit Gott und dem Thema und den frontalen Elementen halten können. Ich versuche eine Abschlusszusammenfassung mit Bildern usw. als pdf zu schreiben. Aber schön war es, hat mir gut getan.