Schweigen spricht…?

Schweigen spricht so vieles
Sicherlich meint es nicht nicht denken, denn Gedanken sind unüberhörbar laut, wenn sie nicht gesprochen werden

Sicherlich meint es nicht nicht lieben, denn Liebe bedarf der Worte nicht, sie hindern oft die Tat der derselben

Sicherlich meint es nicht nicht hören, denn Schweigen und Hören sind einander Freund, der eine nährt den anderen

Sicherlich meint es nicht nicht glauben, denn Glauben erwächst durch Worte, aber findet im Stillen Kraft und Frieden

Was meint das lange Schweigen auf Björns Blog?

Ein neues Leben!

Für Emilia

Lernen und Lehren

inspiriert von David

Wer bist Du Lehrer, das Du meinst andere lehren

zu können?

Was lehrst Du die da kommen, Vergangenes, Gegenwärtiges

zukünftiges?

Wie kannst Du lehren ohne zu lernen von denen, die du meinst lehren

zu müssen?

Lehrer bleib Lerner, Lerner werd Lehrer!

Wer bist Du Lerner, dass Du meinst nicht lehren

zu müssen?

Was lehrst Du die da sind, Zukünftiges, Gegenwärtiges,

vergangenes?

Wie kannst Du lernen ohne die zu lehren, die meinen Dich lehren

zu können?

Lerner werd Lehrer, Lehrer werd Lerner!

Zukunft liegt im Können dessen was wir Müssen

lernend lehren, lehrend lernen

(von Björn Wagner)

Und wieder Gedichte…undichtbar

ich glaube so sehen Psalmen heute aus findet ihr nicht? David – wer könnte das besser sagen?

Sei bei mir

Zu Leben strengt an.
Turbulenzen.
Manchmal glaube ich,
dass ich nicht mehr kann,
stoße an meine Grenzen.
Hältst du mich?

Bitte verlass mich nicht!
Weil ich dir vertraue.
Ich brauche dich.
Sag mir deine Treue ins Gesicht!
Weil ich auf dich baue.
Bitte, halt mich.

Sind all die Turbulenzen vorüber,
werde ich dich preisen.
Aber sei jetzt bei mir.
Irgendwann stehen wir uns gegenüber,
irgendwann werde ich alles begreifen.
Dafür danke ich dir.

Doch rette mich jetzt,
wo ich zu dir rufe.
Ich habe dir mein Leben gelassen,
wurde gestoßen und verletzt.
Nun schreie ich nach dir. Ich suche.
Ich will mich auf dich verlassen.

Sei bei mir.

Ach und David: Das habe ich geschrieben bevor ich die Kommentare auf Deinem Blog gelesen habe…

Blumen aus der Ferne

Stellt Euch vor, dass der Postbote klingelt und ein Paket abgibt. Es ist seltsam leicht und ihr seht den Absender. Das kann nicht sein, denkt ihr, weil die Person im Ausland lebt – im weit, weit, weit weg Ausland.

Aber es ist so. Darin findet ihr einen wunderschönen Blumenstrauß und einen Gruß jemand freut sich mit uns, dass unsere Tochter 4 Wochen auf der Welt ist. Wow. Tief bewegt und fröhlich stehen wir da, wünschen uns das Land weit, weit, weit weg näher herbei und sind begeistert über solch wunderbaren Freunde.

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Sperrmüll

Stell Dir vor – jemand bringt Deinen Müll weg.
Du stellst ihn einfach vor die Tür und er wird abgeholt.
Ich weiß nicht wie es Euch vor Sperrmüll geht. Für mich ist es immer der Horror. Ich muss mir Fragen stellen wie: Mache ich dieses Bastel-Holz Projekt noch fertig oder werfe ich es weg?
Das hatte ich doch zu Studienzeiten, das erinnert mich an diese bestimmte Situation in meinem Leben.

Sperrmüll fordert mich heraus meine Vergangenheit aufzuräumen, um Platz für die Zukunft zu schaffen.
In vielerlei Hinsicht ist es mit dem Gott an den ich glaube so ähnlich: Er holt meinen Müll ab, er bringt mich dazu zu Fragen wo ich mal war und wohin ich weiter gehen will.
Aufräumen mag ich gar nicht, ich mag gar nicht sortieren, was war – ich bin mit einer Frau verheiratet, die Ordnung liebt und gern strukturiert aufräumt. Zusammen räumen wir jetzt bald 10 Jahre unser Leben auf. Sperrmüll ist Müll, bei dem man Hilfe braucht, weil man ihn allein nicht wegbekommt – er ist zu „sperrig“.

Was ist Sperrmüll in Deinem Leben? Hast Du jemand mit dem Du den Sperrmüll sortieren und abholen lassen kannst?

Weiterlesen: Anbetung am Eigentlichen vorbei Teil 3 und 4

Die Serie bei Peter Aschoff über Anbetung geht weiter – weiter lesenswert:

Teil 3 Sprache und Stilistik

Warum es vielleicht eine gute Idee ist in Zeiten den „Dschiehad“ Worte wie „Heiliger Krieg“ und so was zu vermeiden.

Teil 4: Gott, Sex und „das Gefühl“ (kurzes Zitat):

„Anbetungsleitung, die kein neues Gebiet erkundet (sondern Produkte einer Industrie hervorbringt, deren unausgesprochenes Ziel es ist, 52mal im Jahr ein gutes Gefühl zu liefern) kann uns ungewollt nicht in die Anbetung, sondern in Versuchung führen. Und dann lägen wir daneben.

Ich denke, mit der Anbetung ist es ähnlich wie mit dem, was Forscher über Sexualität entdecken. Eine Fernsehsendung über Evolution zitierte Wissenschaftler zum biologischen Hintergrund von Verliebtheit: Das Hirn scheint so angelegt, dass es in Reaktion auf einen romantischen oder sexuellen Kontrakt zu einem besonders attraktiven Objekt des Begehrens alle möglichen wohltuenden Substanzen ausschüttet. Diese Stoffe lösen im Gehirn eine Mischung aus Euphorie, Obsession und Sehnsucht aus – wesentliche Gefühle für die Erhaltung unserer Spezies.“

Das würde ich gern mal mit vielen Anbetungsleitern diskutieren. „Adventures in missing the point“ ist ein gutes Buch von Brian McLaren.

Und jetzt? Vatersein…

Ist das nicht schon ein wenig früh, um einen Post über Vatersein zu schreiben? Emilia ist jetzt grade mal 3 Wochen und 4 Tage alt.

Ich glaube nicht, weil ich über das Alte und das Neue meines Lebens schreiben will und über Ängste. Als am Montag den 29.01. meine Tochter geboren wurde gab es ein Gefühl der Angst in meinem Leben – ich lag im Kreissaal neben dem OP und hatte Emilia auf meinem Bauch liegen und Mirja kam und kam nicht nach. Mir war nach wenigen Minuten klar, dass etwas nicht stimmen konnte. Die nächsten zwei Stunden waren von einer elementaren Angst geprägt: Der Angst um das Leben meiner Frau.

Zugleich stand ich vor einem großen Dilemma, denn ich hatte eine wenige Minuten junge Tochter, um die ich mich kümmern musste. Ängste fliegen hin und her, wechseln sich ab. Wie macht man das als junger Vater? Ich ging es pragmatisch an – nachdem der große Stein abgewälzt war und die Nachricht kam, dass Mirja stabil in die Intensivstation verlegt werden musste, ging ich zu meiner Tochter. Ich hatte ein wenig Zeit bei ihr zu sein, sie meine Körperwärme spüren zu lassen und auch meine Tränen, bevor ich sie allein lassen musste, um in ein anderes Gebäude der Klinik zu gehen, in dem meine bewußtlose und beatmete Frau lag. Seltsam ruhig und fast wie in Zeitlupe liefen all diese Dinge ab. Nachdem ich bis fast 22:00 Uhr versucht habe Emilia noch hinüber auf die Intensivstation zu bekommen, damit Mirja sie sehen kann, wenn sie aufwacht, musste ich einsehen, dass das nicht möglich war und gefährlich für Emilia (Keime, der lange Weg etc.). Emilia schlief friedlich und Mirja brauchte mich nötiger, also verbrachte ich die Nacht bei Ihr auf der Intensivstation.

Ich hätte mir nicht gedacht, dass mein Vatersein so anfangen würde. Die Angst übrigens, es könnte etwas passieren verläßt mich bis heute nicht. Es ist, als ob an diesem Montag eine Sicherheit vergangen wäre und Angst um die Liebsten, die man hat, Einzug gehalten hätte. Bedeutet Vater sein, Angst um seine Kinder zu haben? Negativ ausgedrückt bestimmt, positiv ausgedrückt ist es ein altes Gefühl: Der Wunsch das der Mensch, der mir anvertraut wurde, das bestmögliche und sorgenfreiste Leben geniessen kann, dass für sie oder ihn möglich ist.

Ich erkannte, dass ich schon lange Vater bin – es gibt viele Kinder in meinem Leben, kleine und große, Menschen, Persönlichkeiten, die mir am Herzen liegen, um die Angst habe und für die ich das Beste will. Das ist das Alte.

Das Neue ist, dass es jetzt eine kleine Person hier in unserer Wohnung gibt, die all das in 51 cm bündelt (ja, sie ist um 1 cm gewachsen!) und lautstark zum Ausdruck bringt, dass es zwei wichtige Menschen gibt. Und einer dieser wichtigen Menschen für sie bin ich, darf ich sein.
Und für die anderen natürlich auch noch. Ich glaube an diesem Montag gab es viele Mütter und Väter, die Angst um Mirja, mich und Emilia hatten und ich kann nur erahnen, wieviele Steine von den Herzen fielen, als die Nachricht durchkam, dass Mirja und das Kind leben. Ich glaube, dass wir in Wirklichkeit eine große Familie sind. Nicht leiblich, aber durch etwas, dass manchmal stärker ist: Ein Liebesband, das von dem Vater selbst ausgeht. War das jetzt ein Post, der Dich weitergebracht hat? Bist Du ein Kind oder Mutter/Vater von mir und: Hast Du eine solche große Familie? Ich wünsche es Dir, weil es das Beste ist, was man haben kann.

Gefunden: Anbetung vorbei am Eigentlichen zweiter Teil

Peter postet den zweiten Teil der Serie und wieder ist er lesens- und nachdenkenswert.

Die Frage ist dabei: Welche Inhalte haben die Anbetungs-Lieder, die geschrieben werden und – aufschlussreicher – welche nicht?

Im zweiten Teil geht es um den Inhalt unserer Lieder und Liturgie. Brian verweist auf fünf biblische Themenkomplexe, die in moderner Anbetungsmusik kaum vorkommen, aber wichtig sind für eine gesunde und vor allem glaubwürdige Gemeinde.

Wenn es aber beim Liederschrieben nicht primär um eine tiefe, innige Beziehung zu Gott geht, worum sollte es dann gehen? Ich denke, wir täten gut daran, in unseren Texten die folgenden fünf biblischen Themen zu verfolgen, nicht um den Gedanken persönlicher Intimität zu ersetzen, sondern um ihn zu ergänzen, um das Thema in einem weiteren, größeren Bild ausgewogen zu platzieren.

peregrinatio » Brian McLaren: Anbetung – vorbei am Eigentlichen? (Teil 2)

Dabei kommen 5 Themenbereiche, die für eine gesunde und ausgewogene Sicht in unseren Liedern, wichtig sind: Eschatologie, Mission, Historische christliche Spiritualität, Einfach Gott, Klage.

Aber lest doch selbst den Post bei Peter! Es hilft mir in meinem mittlerweile erschütterten und zerütteten Verhältnis zu „Lobpreis“ weiter und startet was in meinem Kopf und meinem Herz! Z.B. die Frage, warum ich nicht selbst Lieder schreibe…ein paar gibt es schon, Klage z.B. („Ein Schrei“ heißt es), warum habe ich aufgehört und bin in den „Happy-Alles-ist-toll-und-wird-noch-besser-Lieder“-Frust gefallen ohne etwas daran zu tun? Hm. Food for thought. Wo war noch gleich meine Gitarre?

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Gefunden: don’t emerge before you get missional

Ein weiterer guter Denker, Alan Hirsch, bringt einen Herzenswunsch von mir auf sein Blog:

don’t emerge before you get missional (wenn Du nicht Missional von Herzen bist, dann vergiss es auf den „emerging church“ Zug aufspringen zu wollen – meine Umschreibung, völlig subjektiv)

Sein Post dazu ist sehr lesenswert:

„And it is this aspect of the ‘emerging church’ that does worry me–much of it (by no means all) seems to me to be a re-configuration of the inhereted forms of the church and its worship. And much of the literature seems to focus on the renewal of worship and spirituality as if this will resolve the problem. Even scarier is the attempt to re-energize outworn symbols and forms taken from many great movements in the past.“

Mag etwas mehr die Amerikaner treffen, aber auch wir sollten uns diese Worte zu Ohren kommen lassen. Neues Mönchtum, Katholizismen und so vieles mehr die große Frage ist: Was ist Missional und wie leben wir es heute? Welche Elemente gehören in unserer Kultur dazu? Ein Glück sind ja schon ein paar Leute daran, das zusammen wiederzuentdecken. Emerging missional church in Deutschland. Mein Traum. Träumt wer mit?

Gefunden: Anbetung am Eigentlichen vorbei

Bei Peter Aschoff (Peregrinatio) findet man den Anfang einer vielversprechenden Reihe – entnommen aus dem Buch „Adventures in missing the point“ von Brian McLaren – bringt uns Peter ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich kann ihm nur zustimmen und zitiere ihn gern hier:

Unsere Songwriter könnten eine große Rolle in diesem Umbruch spielen, indem sie eine ganzheitliche Theologie artikulieren, die in ihren eigenen Leuten verwurzelt ist. Doch leider habe ich, während ich an vielen Orten saß, zuhörte und an ausgedehnten Anbetungszeiten teilnahm, das Empfinden, dass unsere Liedtexte und Lobpreisblöcke uns zu selten in neues Territorium führen. Stattdessen bringen sie uns im Endeffekt immer wieder an den gleichen alten Ort: einen guten Ort, einen Ort, den man gern besucht, aber nicht der richtige Ort, an dem Christen leben sollten.

Das fängt schon hier an: Viele unsere Liedtexte sind beschämend personalistisch, alles dreht sich um Jesus und mich. Hören Sie doch einfach zu, wenn Sie das nächste Mal im Gottesdienst singen, dann erfahren Sie, wie Jesus
mir vergibt, mich umarmt, mich seine Gegenwart spüren lässt, mich stärkt, mich belebt und so weiter und so fort.

Nicht dass daran etwas nicht wahr wäre. Zugegeben, persönliche Intimität Gott gegenüber ist so ein wunderbarer Fortschritt gegenüber einem kalten, abstrakten, hölzernen Aufsagen des Dogmas. Aber eine innige Beziehung ist nicht die
ganze Geschichte. In der entstehenden Kultur ist es nicht einmal unbedingt die Hauptsache. 
 
Wenn uns Christen im Westen ein außerirdischer Außenstehender vom Mars beobachten würde, denke ich, er würde sagen, dass wir entweder
 

• alle leicht gestört sind und jede Menge Knuddeltherapie brauchen – ironisch, weil sie zu den wohlhabendsten Menschen der Welt gehören, die in jeder Hinsicht mehr gesegnet als jede andere Gruppe in der Geschichte
• uns einen Dreck um den Rest der Welt kümmern, dass unsere Religion uns geistlich selbstsüchtig macht.

Wir sind nicht so, aber man könnte diesen Rückschluss ziehen, wenn man unsere Gottesdienste betrachtet. Aber ich denke, dass wir Songwriter weiter Lieder schreiben, die solche Schlüsse nahelegen, weil wir denken, dass die Leute das wollen und brauchen.“

Original-Post

Ich habe das Buch in Houston halb gelesen und bin gespannt was Peter uns noch so bringen wird!