Kommunikationskrise…

Seit Sonntag Morgen ist unser DSL Zugang nicht mehr. Man hat mir bei O2 versichert, dass kompetente Techniker an dem Problem arbeiten. Da wir ebenfalls über das Internet telefonieren (es stellt sich heraus, dass das eine dumme Idee war…) sind die Telefone ebenfalls tot. Einzig die Mobiltelefone funktionieren. Wie kommuniziert man ohne Telefon und Internet?

Hoffe, dass ist bald behoben. Nur falls sich einer wundert – es gibt uns noch. Nur nicht per Festnetz oder „schneller Mail“ ich muss ins Büro, um Internet zu haben…

Popcorn

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Schon fast vergessen – Popcorn kann man selbst machen – einfach aus Mais. Lecker, Lecker, Lecker. Es hat einen ruhigen, netten Abend ohne Termine bei uns wirklich zu etwas besonderem gemacht. Und war nicht schwer herzustellen. Ein wunderbarer Fastenzeit Snack.

Gesprächsgottesdienst

Gestern unser Gottesdienst hat vom Gespräch gelebt: er war eine Fortsetzung vom letzten Freitag. Es ging um die Frage welche Entscheidung wir treffen aufgrund von den Dingen, die in unserem Herz sind. Und wie wir richtige Entscheidungen treffen.

Wir haben geredet mittendrin, aber auch am Anfang etwas unfreiwillig, weil wir wie die Anfänger zwar ein Filmszene herausgesucht, und aber nicht die Anfangszeit aufgeschrieben hatten. Es war schwierig und zeitintensiv – aber die Gemeinschaft (es waren ca. 20 Leute da, trotz zahlreicher anderer Sachen die liefen) war geduldig und nahm es mit Humor.

Fein fand ich die Zeit, wo wir in Kleingruppen ehrlich werden konnte. Warum treffen ich falsche Entscheidungen? Kenne ich den Weg, den ich gehen soll? Ich habe mich selbst verletzlich gefühlt und gemacht und fühlte mich nach dem Abend seltsam wohl und zuhause…

Danke an alle Beteiligen, vor allem für Eure Geduld bei den technischen Patzern.

Vorfreude

Nach einem langen Tag mit vielen Gesprächen und Eindrücken freue ich mich auf morgen: Morgen ist wieder Gottesdienst in der Wohnung. Ich bin gespannt, was es für einer sein wird. Wieder einmal stehen manche Grundgedanken, aber die Ausführung…

Der Freitag ist ein besonderer Tag in der Wohnung und der spezielle Gottesdienst fängt meist schon mit der Vorbereitung an. Vielleicht bringt der Beni ja seine Kamera mit und wir können ein paar Bilder posten, was es geworden ist.

Dosi stellt Fragen…konkrete Reaktion Teil 2

Immer noch die Fragen von Dosi im Kopf schreibe ich einmal ein wenig weiter:

Die meisten Kirchen, die ich kenne sind vom Prinzip her wie ein Theater aufgebaut. Die Struktur des „auf der Bühne“ und „im Publikum“ stellt den einen (Prediger, Band, Moderator) ins Rampenlicht und erlaubt dem anderen (Der Gottesdienstteilnehmer) passiv zu verweilen. Diese Struktur setzt sich in vielen Kleingruppen fort – es gibt den einen, der organisiert, vorbereitet, fragt und die anderen, die zumindest, wenn sie nicht aktiv eingebunden werden, eher passiv bleiben.

Ist also in Wirklichkeit alles eine Frage der Leitungsstrukturen? Ich glaube, Leitungsstrukturen haben damit zu tun, sind aber nicht der Kern des Problems, vielmehr sein Ausdruck: Unsere Gesellschaft verwandelt sich immer stärker in eine Dienstleistungsgesellschaft – ich bezahle heute für Dinge, die vor 30 Jahren noch selbstverständlich in Eigeninitiative erledigt wurden. Beispiel Ernährung. Eine ausgeklügelte Essensindustrie gaukelt mir ständig vor, dass ich ihre „Bequemlichkeitsprodukte“ (Convenience) brauche. In zwei Schritten (Packung auf, Backofen an) zum Hausgemachten Dinner. In den Städten mit den meisten Dicken in Amerika geht der Durchschnittseinwohner 20 mal/Monat um seine Hauptmahlzeit einzunehmen in irgendeinen Fastfood Laden. Natürlich färbt das auf die Kirche ab ein Zitat:

„Der Konsument braucht sich nicht zu beteiligen. Er sitzt im Sessel der behaglich gewärmten Kapelle und bleibt unverbindlich. Er entscheidet über Erfolg oder Misserfolg des religiösen Produkts. Man entscheidet sich frei für irgendeine oder gar keine Gruppe. Konsequenzen braucht man nicht zu fürchten, denn auch in der Kirche ist der Kunde König.“ („Trends 2000 (ABCteam)“ (Stephan Holthaus)1998, S. 121)

Die Frage von Dosi an der Stelle war: Warum sind Gemeindegliedern zu Konsumenten verkommen? Wir sind Kinder unserer Zeit und konsumieren – die englische Kaufhauskette Selfrige wirbt 2004 mit dem Slogan „I shop, therefore I am“ (Ich konsumiere, also bin ich) und es scheint, dass dieses Credo eben immer noch unangefochten an der Spitze der Entscheidungsfindung des Menschen steht. Konsum. Die Gemeinden, die ich kenne leiden sehr unter dieser Haltung, diesem Glaubensbekenntnis. In unserem kleinen Selbstversuch (Fastenzeit) bemerken wir, wie sehr der Konsum auch uns beherrscht und wie schwer es ist sich dem kaufen zu entziehen.

Wieder muss ich hier wegen Zeitmangel abbrechen – ein Post kommt noch – zu dem Thema: Ohne Konsum?

Links:

Barbara Kruger, Künstlerin 1987, „I shop, therefore I am

ICER Paper von Peter Koslowski, „I shop, therefore I am“ Produktivistische und konsumistische Aspekte des Selbst, 2006 (ziemlich philosophisch, aber gut)

Generationenhaus in Karlsruhe

Grade gefunden (bei ka-news):

„…in dem neuen Gebäude befinden sich das Altenpflegeheim „Wichernhaus“ inklusive einer Tagespflege sowie die Kindertageseinrichtung „Kinderwichernhaus“ (KiWi) zusammen unter einem Dach.“ (Quelle)

Da hat der evangelische Verein der Stadtmission Karlsruhe in Kooperation mit der evangelischen Kirche (Anekdote am Rande: Wenn man „Evangelische Kirche Karlsruhe“ bei Google sucht, kommt als erster Treffer die katholische Kirche – das nenne ich Ökumene 🙂 ) in der Weinbrennerstrasse 69 für 6,8 Millionen Euro diesen Traum von einem Zusammenleben von Kindern und Senioren verwirklicht. Ersterer ist Träger des Altenheims, letztere Träger der Kindertagesstätte (von 6 Monaten (!) bis 6 Jahren…).

Ich empfinde das als eine gutes Projekt, vor allem darf hier das Gebäude mitsprechen und mehr sein als nur ein Dach über dem Kopf:

„Dabei verwies sie auch auf die Architektur des Gebäudes. Insbesondere erwähnte sie die Glaswände, die zwischen dem Altenpflegeheim und dem Kindergarten gebaut wurden. Denn so könnten sich alle Anwesenden jederzeit sehen, was auch das Miteinander im „Generationenhaus“ stärke. Aber auch der „Marktplatz“, der auf jeder der vier Etagen des Seniorenheims als Treffpunkt dient, sei eine tolle Lösung für mehr Gemeinschaft im Haus.“ (Quelle)

Vorbildlich, vorbildlich…

Besuch…

Mit Emilia gibt es eine neue Dimension unseres Lebens: Kinderbesuch. Heute waren Salome, Josia, Julia und Daniel bei uns zu Gast. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie die Kinder während ihrer Zeit zusammen miteinander spielen, einander beschnuppern und verständigen. Es war auf jeden Fall ziemlich viel los in unserer Wohnung – vom Wickeln bis zum Schlafen und Spielen war alles dabei.

Schön war es und ich empfinde es immer noch als eine wunderbare Sache „in der Nähe“ zu wohnen und häufiger Besuch zu bekommen oder eben auch andere zu Besuchen. Familienbesuch zu haben ist in der neuen Wohnung so unendlich viel einfacher und wir geniessen es sehr.

DoSi stellt Fragen… konkrete Reaktion Teil 1

DoSi stellt in einem hastigen Post (wegen Zeitmangel – Danke, dass Du ihn trotzdem geschrieben hast!) sehr gute Fragen zusammen, die ich nicht zerreden mag, sondern nur darauf hinweisen.

Eine davon schnappe ich mir und versuche aus unserem Leben eine Antwort zu geben – vielleicht ehrlicher als mir lieb ist…

„Warum sind Gemeindeglieder zu Konsumenten verkommen?“

Ich beschäftige mich ja im Moment besonders mit dem ganzen Thema „Konsumkultur“ und ihre Auswirkung auf unser Verhalten und darum finde ich diese Frage in meinem Leben wie ein Echo auf vielen, vielen Gebieten wieder.

Eine mag ich Euch vorstellen – sie betrifft „Die Wohnung“ unsere Jugendgemeinschaft in der großen Familie des CVJM in Karlsruhe. Als wir gestartet sind im Sommer 2005 gab es nur wenige Konsumenten – es lag einfach daran, dass wir 6 Zimmer und 165 qm renovieren mussten. Da hat jeder mit angefasst, sei er begabt oder unbegabt. Schnell haben sich natürlich die Planer und die Fähigen herausgestellt und diese haben organisch die Führung übernommen. Legendär bleiben dabei beiden Theken (Küche und Café), die maßgeblich auf das Konto von zwei Jugendlichen gehen. Ich erinnere mich an den Augenblick, wo sie mir von dem Vorschuss den größten Teil zurückgegeben haben, weil sie ihre Arbeit so gut geplant hatten, dass sie wirklich kaum Geld benötig haben, um die Dinger zu bauen.

Ich erinnere mich an Aktionen, wo wir mit 10 Leuten Möbel zusammen geschraubt haben – ein Event, ein besonderes Gefühl. Natürlich gab es immer die Leute, die die Möbel vorher eingekauft haben, um allen die Mitarbeit zu ermöglichen.

Vielleicht kann man sagen, dass zu dieser Zeit etwa 60% der Gemeinschaftsleute aktiv waren, also keine „klassischen“ Konsumenten. Heute, mittlerweile 2 1/2 Jahre später sieht das etwas anders aus. Es gibt immer noch viele „Aktive“, die ein selbstverantwortlicher und eigenständiger Teil der Gemeinschaft sind, aber ich würde eher schätzen es sind so 25-30% – wir liegen da etwas höher als bei der „normalen Gemeinschaft“, aber natürlich sehr weit weg von „leading as a body“ oder einem Durchbruch bei der Konsumhaltung der anderen 70-75%. Zeit und Gewohnheit, Bequemlichkeit und „Eingezogen sein“ erklären so manches und natürlich auf meiner Seite das „Nicht genug Ermöglichen„, denn Mitarbeiter sehe ich in erster Linie als Ermöglichen der Teilhabe anderer. Teilhabe an allem, von der Mitarbeiter über Teil der Gemeinschaft sein bis hin zu Persönlichkeit entfalten und entwickeln.

Ich muss wegen Zeitmangel diesen Post ein anderes Mal weiter führen.

Mein Herz und Deins

Gestern war in der Mitte des Wohnzimmers in der Wohnung ein Zelt. Es hat leicht rot pulsiert und war das Symbol von dem, was in der Mitte steht oder stehen sollte. Die Bibel beschreibt es als „das Herz“. Oft ist es uns selbst nicht bewusst, was in unserem Herz ist und unsere Beziehung zu Gott ist nur ein Teil von vielen, die dieses interessante System „Herz“ bewegen.

Weil es so gut passte, haben wir eine gekürzte Version des Märchens „Das kalte Herz“ von Hauff vorgelesen. Es ist ein beredtes Zeugnis davon, was es heißt sein Herz zu verlieren. (Zum Anhören, wenn Du Zeit hast oder für den iPod zum Mitnehmen – hier gibt es eine kostenlose Hörbuchfassung – 1 Stunde 48 Minuten, das Märchen in Schriftform findest Du hier).

Im Anschluss gab es Möglichkeit genauer darüber nachzudenken und aufzuschreiben, was sich alles in unseren Herzen befindet, derweil pochte unser „Zeltherz“ fleissig in unserer Mitte weiter. Es war kein Knallerabend, kein wahnsinniger alt.Worship Event, sondern einfach nur mal wieder eine Erinnerung daran, dass es wichtig ist, was unser Herz bewegt, dass wir ehrlich sind mit uns und Gott und verstehen, wie wenig er uns wirklich bedeutet und wie sehr wir eine ständige Erneuerung unseres Herzens nötig haben.

Mir hat der Abend viel bedeutet und geholfen. Ich war erstaunt, was alles in meinem Herz stand und wie viel mir dieser Anblick bedeutet hat, als alle „ihr“ Herz an das pochende Herz in unserer Mitte gehängt haben und mir klar wurde, dass wir eine Gemeinschaft von zerstreuten Herzen sind und trotzdem zusammen kommen und Gott das was wir haben bringen.

Ich weiß nicht, ob ich gut beschreiben konnte, was in unserem Gottesdienst gestern passiert ist, aber das ist das Beste, was ich tun kann. Mag jemand, der dabei war noch was in den Kommentaren schreiben?

Emerging Landeskirche bei Simon

Und weil ich der Landeskirche wieder näher komme (immerhin tatsächlich räumlich: Ich wohne im Pfarrhaus von Rüppurr – bin aber kein Pfarrer…) interessieren mich die Gedanken von Simon zu dem Thema:

Emerging Landeskirche! 9 Thesen

Auch wenn ich die in den Kommentaren genannte Auffassung teile, dass Simon die Landeskirche ein wenig rosarot zeichnet haben die Gedanken doch etwas. Ich empfehle sie zur vorsichtigen Lektüre, denn manch praktischer Mensch und Gottesdienstgänger ohne Sinn für theologische Diskussionen wird sich doch eher fragen: „Redet der da wirklich von meiner Kirche?“

Dennoch sehe ich viel Potential in der Wiederentdeckung der Landeskirche, wenn sie denn lernt den „Faithfull radicals“ die gleiche Offenheit entgegen zu bringen, wie die anglikanische Kirche Englands den „Fresh Expressions of Church„. Manche Ansätze dafür gibt es ja schon…


Traumtreppe

Wenn es eine Treppe wie aus meinen Träumen gibt, dann müsste sie so aussehen:

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Es ist eine Treppe in einem Londoner Apartment und sie führt in das Schlafzimmer. Jede Treppenstufe sieht dabei so aus:

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Ich wünschte wirklich wir hätten eine Wohnung, in der ich das einbauen könnte. Ich mag solche Wohnideen. Die komplette Galerie mit vielen Fotos gibt es hier. (Copyright für die Bilder liegt bei apartmenttherapy) Danke an Markus für den Link!

Was ist der Mensch?

Habe gerade ein interessantes Zitat gefunden, was der Mensch ist.

„Der Mensch ist die Sprache, in die Gott übersetzt wird.“ von Paul Claudel (1868-1955)

Passend dazu:

„Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure Herzen.“ (2. Korintherbrief 3, 4)

Und weil es so schön ist: Ein Filmchen von Marc