Briefe aus dem Exil Teil 3: Wohlige Wärme

DSC00305in den seltenen Momenten, wenn ich wirklich mal etwas Zeit habe (das Ãœbersetzen verlangt schon recht viel…) sitze ich bei diesen frostigen Temperaturen (heute Nach -6 Grad) gern vor dem neuen Ofen meiner Schwiegereltern. Der ist einfach schön. Emilia freut sich besonders, weil sie Opa immer helfen darf das Holz einzuschichten. Das geniale an diesem Ofen ist, dass er in die Wand gebaut ist und dadurch zwei Räume behaglich und lange (er bleibt nach dem Anfeuern wirklich unglaubliche 12 Stunden warm) wärmt. Die Schwiegeltern hatten noch keine Heizkörper in der Wohnung an…DSC00285

Mirja und Emilia geben derweil das Keksebacken nicht auf und ein Kleidungsstück nach dem anderen entsteht – demnächst fotografiere ich mal die Jacke, die mir Mirja zu Weihnachten geschenkt hat und diese natürlich selbst hergestellt hat. Ob ich meine Frau mag und stolz auf sie bin? Ja. Auch wenn ich wirklich viele Kekse dieses Jahr gefuttert habe, weil sie sich ja konsequent weigert welche zu essen und sie wirklich viele Abende nur hinter der Nähmaschine gesessen hat anstatt auch mal fünf Minuten bei mir zu sein.

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So gibt es neben all der guten und wichtigen Arbeit auch den einen oder anderen Abend mit einem gutem Buch (Weihnachtsgeschenke, Der Herr der Ringe und „Being Consumed“) und Pfälzischen Wein von Fritz Walther. Es könnten mehr und längere Abende sein…

Kierkegaard:

„Christus ist in dem gleichen Maße Wahrheit, wie er auch der Weg ist. Wer ihm nicht auf dem Weg folgt, verlässt zugleich auch die Wahrheit. Wir können die Wahrheit Christi nur dann behalten, wenn wir ihn nachahmen und nicht, wenn wir über ihn nachsinnen.“ Sören Kierkegaard

Gaza – ein neuer Krieg?

Mit Sicherheit ist an dem Konflikt, der im Moment eskaliert nichts neues – die Spieler in diesem tödlichen Schlagabtausch sind alte Bekannte und die Wahl der Waffen hat sich nicht verändert – nur der Ort liegt weiter südlich. Und leider war es auch nur ein Frage der Zeit, wann es so kommen musste. 2005 hat Israel unter erheblichem Protest die letzten Siedlungen im Gaza Streifen aufgegeben. Es ist übrigens ein Trugschluss anzunehmen, dass „Israel“ mit einer Stimme spricht, wenn es um Waffengewalt geht. Innerhalb von Israel herrscht eine Meinungsvielfalt und die Entscheidungen des Parlaments haben oftmals nur wenig Mehrheiten. So gibt es auch Proteste um den neuerliche Einsatz von Waffengewalt – aber das nur am Rande.

Wie alles in Israel hat dieser Konflikt Geschichte, war zu erwarten und ist mitnichten neu. Begonnen hat alles 1948 mit der Staatsgründung Israels (eine sehr kurze Zusammenfassung) und seit dieser Zeit dauert dieser Konflikt an. Das Problem ist das gleiche geblieben – Israel hat einen Staat in einem Machtvakuum gegründet, war schneller als die Palästinenser, wurde anerkannt und seit dieser Zeit kämpfen diese zwei Völkergruppen (Palästinenser und Israelis) um das Territorium zwischen dem Libanon im Norden, Ägypten im Süden und Syrien und Jordanien im Osten. Gaza ist ein kleiner Streifen Land mit wenig Möglichkeiten – kaum landwirtschaftlich nutzbar, fast völlig abhängig von Israel mit wenig Ressourcen (ausser Grundwasser) versehen – die Leute, die dort leben können kaum anders als zum einen neidisch auf das reiche Israel blicken (Israel hat wirklich einiges an Wohlstand und Lebensstandart) zum anderen, beeinflusst durch die radikalislamische Hamas, sich als Brückenkopf verstehen – als strategischer Brückenkopf für Angriffe auf Israel. Darum fliegen von hier, vor allem aus der Stadt Bait Hanun aus Quassam Raketen auf Israelischen Boden. Da es auf Wikipedia fast alles gibt, gibt es auch eine Statistik mit den Zahlen der auf Israel abgefeuerten Raketen.Bild 1.jpg

Der Graph ist nicht wirklich aktuell, zeigt aber durchaus eine Tendenz – es werden seit 6 Jahren immer wieder Raketen abgefeuert und es werden mehr und mehr Abschüsse. Wie lange kann eine Nation ein solches Verhalten dulden? Nach einem fast 6-monatigen Waffenstillstand feuerte die Hamas, die auch de-facto die Regierung des Gaza-Streifens ist wieder auf Israelischen Boden. Die Antwort Israels wundert nicht – seit jetzt 60 Jahren ist die Politik Israels relativ gleich geblieben und lautet: Schlag so hart Du kannst zurück und wenn Du weißt, dass einer gegen dich aufstehen will, dann schlag ihn nieder, bevor er aufgestanden ist. Auf Seiten der Hamas/Hissobolah und vielen Drahtziehern der arabischen Welt, die hinter ihnen stehen heißt das Bekenntnis ganz klar: Vernichtet Israel, völlig.

Trotz aller Friedensbemühungen (der Papst, die Vereinten Nationen, etc.) ist unter den oben genannten Vorraussetzungen alles zu Erwarten – ausser ein Dauerhafter Friede. Freunde, die in Israel wohnen, sagen: Wir sind schon seit 60 Jahren im Krieg. 300 Tote sind zu beklagen und obwohl in den Medien davon gesprochen wird, dass viele davon Hamas Kämpfer waren, so sind natürlich auch Zivilisten betroffen, Frauen, Kinder. Wenn Staaten und Religionen kämpfen sind immer wieder die Menschen betroffen. Wie sehr braucht diese Welt Versöhnung, Hoffnung und die Möglichkeit sich nach jahrzehntelangem Streit vergeben zu können. Wenn das nicht möglich ist, dann wird es immer wieder so enden, wie im Nahen Osten im Moment. Ich bin traurig.

2008 das Jahr der globalen Christenverfolgung

Das Jahr 2008 wird in die Annalen eingehen als das Jahr, in dem die Diskriminierung und Verfolgung christlicher Minderheiten weltweit ein selten gekanntes Ausmaß erreicht hat. Mehr als 200 Millionen der rund 2,2 Milliarden Christen sind betroffen, wie die katholische Menschenrechtsorganisation „Kirche in Not“ in einem aktuellen Bericht bilanziert.“ (Quelle: Welt.de)

„Keine andere Religionsgemeinschaft wird härter und grausamer verfolgt als die christliche, mehr als 90 Prozent der aus religiösen Gründen Ermordeten und Verfolgten sind Christen.“  (Quelle: Welt.de)

Ich war heute morgen beim Lesen der Nachrichten einfach geschockt. Ich wußte, dass Christen verfolgt werden, ich wußte auch, dass es zugenommen hat, aber das jeder zehnte Christ auf diesem Planeten von Verfolgung betroffen ist (200 Millionen von 2,2 Milliarden Christen) ist für schlicht unfassbar. In Indien hat ein Bischof einfach mal so Weihnachten abgesagt, zumindest der öffentliche Teil davon – aus Sicherheitsgründen (Quelle: Kirche in Not) Interessant ist auch, dass viele andere Nachrichtendienste (ich habe in der Zeit, der FAZ und der Süddeutschen nachgeschaut) keine Meldung dazu haben – das alles beherrschende Thema im Moment ist die wichtige Klarstellung der Kirche in Bezug auf Mammon (Huber vs. Ackermann).

Es ist das erste Mal, dass ich in einem großen Magazin (Welt) über die Organisation OpenDoors lese – wir hatten sie auch schon in der Wohnung und haben einen vorsichtigen Blick auf die Situation der Welt geworfen, der uns die Augen geöffnet hat für diese Tatsachen. OpenDoors führt ebenso den „Weltverfolgungsindex„, in dem die Länder mit den schlimmsten Verfolgungen verzeichnet sind.

Schon Im Jahr 2007 hat die Württembergische Landeskirche beschlossen, den heutigen 26.12. zum Gebetstag für verfolgte Christen auszurufen und damit Weitblick bewiesen (Ein Fakt, der der „Welt“ entgangen ist). Eine richtige Reaktion, denn anders kann und darf man nicht reagieren, denn jetzt mit Parolen ala „wenn Christen überall verfolgt werden, dann sollten die Religionsausübungsrechte in westlichen Ländern auch beschnitten werden“ anzufangen ist purer Blödsinn. Ich bin mir auch nicht sicher, ob man eine Bevorzugung christlicher Flüchtlinge anstreben kann, wie Herr Schäuble vorschlägt, auch wenn mir das persönlich gefällt und ich es angesichts der Zahlen, die oben genannt sind auch gerechtfertigt finde.

Sicher bin ich mir jedoch, dass seitens der Regierungen mehr getan werden sollte für den Erhalt von freier Religionsausübung weltweit. Ich mag auch keine Endzeitdebatte anfangen, aber die Frage nach Gerechtigkeit und Stellenwert von Freiheit und ungerechten Geldsystemen sind dringende und wichtige in unseren Tagen. Vielleicht vergleichbar mit einem Vulkanausbruch. Die Lava ist schon lange da, er bricht im Moment nur sehr augenscheinlich aus. So sind diese Themen ebenfalls schon lange da, unter der Oberfläche, aber im Moment drängen sie mit Macht in das kollektive Bewusstsein der Welt und auch in meins.

Warum nicht heute für verfolgte Christen beten? Und wenn wir dabei sind auch für Afrika? Und das Neue Testament zur Hand nehmen und Römer 8, 31-39 lesen. (und gern weitere Texte zu „Verfolgung“ – wenn ihr Vorschläge habt, schreibt es einfach in die Kommentare!) Ein abschliessender Bericht, der uns die Dringlichkeit und konkrete Gestalt von Verfolgung vor Augen führt (aus Ägypten):

„Die zweite Jahreshälfte stand im Zeichen einer Serie von Angriffen auf koptische Gotteshäuser, wobei die Angreifer regelmäßig Steine und Brandsätze warfen. Die Polizei griff gar nicht oder erst spät ein. Höhepunkt war ein Angriff von sechzig bewaffneten Muslimen auf das Abu Fana Kloster. Vier Christen wurden dabei verletzt und drei Mönche entführt. Die Islamisten banden die Männer an einen Baum und peitschten sie aus. Man zwang sie, auf ein Kreuz zu spucken und sich zum Islam zu bekennen. Einer der Mönche blieb bis heute verschwunden.“ (Quelle: Welt.de)

Weiterführende Links:

Open Doors

Kirche in Not

Bücher unterm Weihnachtsbaum

UPDATE!!! (siehe unten)

Bücher sind in unserer Familie sehr wichtig und darum gibt es auch immer welche als Geschenke. Mir ist das sehr lieb, weil ich so immer eine Horizonterweiterung erfahren kann. Meine Bücher unterm Baum in diesem Jahr:

Ja, wir mögen Adrian Plass. Besonders freut mich auch das Buch von Brooks, einem großen Fantasyautor unserer Tage, der über das Schreiben schreibt. Wir schreiben nebenher immer an Geschichten, aber kommen nicht so recht weiter – vermutlich auch, weil unser Leben so schnell und voll ist…

Sehr fein ist dieses unten stehende Buch, dass es nicht über den Buchhandel gibt, wundervoll illustriert mit guten Geschichten:

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Mirjas Bücher

als Hörbücher

Nelson Madelas Märchen sind der Hammer Geschichte(n) von dem wunderbaren Kontinent in Flammen Absolute Empfehlung! Von Schami haben wir viel zu wenig – einer der großen Erzähler unserer Zeit

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Plass als Hörbuch, immer wieder gut. Das andere kenne ich nicht…
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Natürlich sind das alles Bücher, die wir versuchen werden zusammen zu geniessen ein Buch haben wir ausdrücklich auch zusammen geschenkt bekommen, weil wir beide gern kochen:

Ein supernützliches Familienkochbuch, weil darin die Saisongemüse (frisch, lokal und günstig!) besonders berücksichtigt werden und es immer wieder Vorschläge für Kinderfeste und vieles mehr darin gibt. Lohnt sich!

UPDATE!!!

Ein Buch, dass Mirja schon in Beschlag genommen hatte und das darum erst im Update erwähnt wird, lohnt sich und ist ein guter Tipp zum Verschenken:

Eine wilde Sammlungen von Fundstücken, Post it Zetteln und Notizen. Man wundert sich und lacht sich schlapp, was Leute alles rumliegen lassen. Ein klasse Buch!

Weihnachten

Für jemand, der sein Leben mit Gott und durch ihn gestaltet ist das Weihnachtsfest einfach das Normalste, Gewöhnlichste und Alltäglichste überhaupt. Gott wird Mensch. Für jemand, der seine Welt jeden Tag neu entdeckt, unter jedem Staub und hinter jeder Ecke das Funkeln eines Schatzes erwartet und dessen Weltsicht nicht durch die Mauern der Wirklichkeit behindert wird allerdings ist das Weihnachtsfest größer als alles.

Ich wünsche Dir, der das hier liest, heute die Augen eines Kindes, funkelnd, strahlend, erwartend, hoffend, bangend, überrascht und unendlich froh.

Ich wünsche Dir, dass Du an Liebe satt und geborgen zu lange aufbleibst und trunken von dem was ein anderes Kind in dieser Welt mitgebracht hat einschläfst.

Ich wünsche Dir Augen die hinter die Fassaden sehen, ein Herz, dass weich und zugänglich ist und Hände, die Wege finden Liebe auszudrücken.

Weihnachten ist alltäglicher Glanz

ungewohnt wohnungsloses Geschenk

Angst stillende Nacht

Adoptierte Ewigkeit

Es liegt bedürftiger Überfluss

Unendlicher Geber beschenkt

geborenes Kind ungeschaffen

Zeitlose Sterblichkeit

Wir stehen gewöhnlich staunend

ewiges Kind erwachsend

kleines Größtes Werk

Mensch Gott

Gesegnete Weihnachten Euch allen!

Briefe aus dem Exil 2: Afrika

Vor einiger Zeit hingen in Karlsruhe überall Plakate eines neuen Musicals/Zirkus herum mit dem Namen „Mother Africa„. Auf dem Plakat waren fröhliche, bunt bemalte Menschen in mehr oder weniger traditionellen, eher aufgepoppten Kostümen zu sehen. Vielleicht prägen solche Bilder und die Nationalparkszenen mein Bild von Afrika zu sehr. Bono hat gesagt: Afrika – das ist ein ganzer Kontinent, der in Flammen steht.

Je mehr Berichte von Afrika sich in meinem Kopf zu einen Bild zusammen puzzeln, um so mehr begreife ich, was er damit meint. Afrika hat den höchsten Anteil von so genannten „gescheiterten Staaten“ der Welt:

Failed_States Failed_States Kopie

(Bildquellen: Wikipedia)

Vom Völkermord in Darfur (Sudan) habe ich schon länger etwas gehört, krass finde ich die Aktion mit den Türschildern (Rettet Darfur) auf denen zu lesen ist „Bitte nicht stören – Völkermord“ der auf drastische Weise darauf aufmerksam macht, dass in den vergangenen 5 Jahren ca. 400.000 Menschen getötet wurden – rund 2,5 Millionen sind auf der Flucht. Und die Staatengemeinschaft kommt ihren Versprechen nicht hinterher.

Heute las ich von Simbabwe und dessen mittlerweile völlig handlungsunfähigen Präsidenten Mugabe. Schaut man die Karte an, so kommen einem Erinnerung an Meldungen in den Nachrichten oder Zeitungen, die man mittlerweile vergessen hat. Leute wie Toby Faix schreiben über furchtbare Entwicklungen in Nigeria, Brian McLaren mahnt: „Please don’t forget the Congo!

Ich konzentriere mich so stark auf unsere spirituelle Krise im post-christlichen Westen, dass Afrika nicht wirklich in meinem Herz, meinen Gebeten und meinem Kopf ist – und auch nicht meinen Geldbeutel bewegt. Und dennoch – wie kann ich von Gerechtigkeit reden, Gerechtigkeit, wie Gott sie sich auf dieser Welt vorstellt und wie sie in Jesus schon angebrochen ist, ohne aktiv zu werden? Wir haben gestern hier mit der Familie ein gutes Gespräch gehabt, in dem es um Fragen wie fair gehandelte Kleidung ging und was wir machen können mit unseren eigenen, limitierten Ressourcen (mir ist klar, dass unsere Ressourcen größer als die der Restweltbevölkerung sind…). Schwiegervater, oftmals die Stimme der Vernunft meinte, dass man nicht an allen Fronten zugleich die Welt verändern kann. Dennoch möchte ich es nicht unterlassen mir und Euch Afrika ans Herz zu legen. Unsere Gebete, unsere Anteilnahme und unsere Aktionen/Geldbeutel sind nicht unwichtig, im Gegenteil.

Vielleicht suchst Du ja noch ein last-minute Weihnachtsgeschenk? Hier noch ein paar Tipps (es sind alles gute Aktionen, wenn auch nicht immer für Afrika):

Sinnvolle Geschenke – die Idee von Geschenken, die Not lindern

Augenlicht schenken statt Socken und Krawatten

Schenken und Helfen – schon mal Hühner, einen Bienenstock oder Obstbäume verschenkt?

Zum Abschluss noch ein Zitat von Bono, der über Gerechtigkeit und Afrika schreibt. Gerade zu einer Zeit, wo wir die Geburt des Friedefürst feiern, der Gerechtigkeit bringt eine gute Erinnerung wie viel Arbeit noch vor uns liegt.

„Africa makes a fool of our idea of justice; it makes a farce of our idea of equality. Because there’s no way we can look at Africa – a continent bursting into flames – and if we’re honest conclude that it would ever be allowed to happen anywhere else. Certainly not here in Europe, or America, or Australia, or Canada. There’s just no chance. You see, deep down, if we really accepted that Africans were equal to us, we would all do more to put the fire out. We’ve got watering cans, when what we really need are the fire brigades. (Bono 2004)“

Büchertipps: „God on Mute“, „Punkmonk“ und „Ich muss verrückt sein so zu leben“

„God on Mute: Engaging the Silence of Unanswered Prayer“ (Pete Greig)

Pete Greig hat wieder ein Buch geschrieben und es ist schonungslos ehrlich. Der Gründer der 24/7 Gebetsbewegung beschreibt sein Leben, wie er mit der Krankheit seiner Frau umgeht und wie sie mit dem Schweigen Gottes umgehen. Unerwartet, Lustig, tiefsinnig und schonungslos ehrlich…leider noch nicht auf Deutsch erschienen – aber hoffentlich bald! Englischsprachige Leute – kauft das Buch und lest es!

Interessant klingt auch sein Buch mit Any Freeman „Punk Monk: New Monasticism and the Ancient Art of Breathing“ (Andy Freeman, Pete Greig) Ich habe es nicht gelesen, aber die ganze Bewegung des neuen Mönchtums (New Monasticism) ist interessant und verspricht auch hier in Deutschland noch viele wichtige Themen anzustoßen (siehe auch die Emergente Initiative „Kommunitäten“). Und ich liebe das Cover – warum machen das die Engländer und auch manche Amerikaner immer so viel besser als wir? (Ausnahme: „ZeitGeist: Kultur und Evangelium in der Postmoderne“ Ach übrigens: Da kommt auch 2009 der Folgeband heraus!)

Ansonsten habe ich nur noch ein Buch auf dem Schirm und Tatatataaaa! es ist sogar auf Deutsch erhältlich. Aber Vorsicht! Shane Claiborne ist herausfordernde Kost! „Ich muss verrückt sein, so zu leben. Kompromisslose Experimente in Sachen Nächstenliebe“

Und da jemand bei Amazon viele interessante Zitate abgetippt hat, bedanke ich mich höflich und gebe sie hier wieder:

„Man hat mir beigebracht, was ein Christ glaubt. Aber niemand hat mir gezeigt, wie man als Christ lebt.“

„Ich muss Euch warnen, Freunde: Shane ist ein Poet, ein Freund, ein Bruder – aber vor allem ist er ein Prophet mit Feuer in den Eingeweiden und einer Geschichte, die ihn glaubwürdig macht. Wer ihm zuhört, wird hinterher nicht mehr derselbe sein wie vorher.“ (Rob Bell)

„Wie hat es das Buch geschafft, durch die amerikanischen Sicherheitskontrollen zu kommen? Warum wurde der Sprengstoff darin nicht erkannt?! Das Buch ist wirklich lebensgefährlich. Es gefährdet das Leben, das es sich bequem einrichtet zwischen TV, Sofa und Bibelstunde.“ (Arno Backhaus)

512HdWx6CeL._SL160_.jpg„Es geht nicht darum, wie viel man tut, sondern mit wie viel Liebe man es tut.“ (Mutter Teresa)

„Wir beschlossen, nicht länger über die Kirche, die wir sahen, zu jammern, sondern zu der Kirche zu werden, von der wir träumten.“ (Shane Claiborne)

„Ich habe von den Tränen obdachloser Mütter mehr über Gott gelernt als je durch irgendeine systematische Theologie“ (Shane Claiborne)

„Die Welt braucht Menschen, die so sehr an eine andere Welt glauben, dass sie nicht anders können, als sie schon jetzt zu leben.“ (Shane Claiborne)

„Vielleicht sind die gefährlichsten Aufenthaltsorte für einen Christen Sicherheit und Komfort.“ (Shane Claiborne)

„Predigte Jesus heute dasselbe wie einst in Galiläa – wir würden ihn wieder ins Grab bringen.“ (Shane Claiborne)

„Unser Ziel sollte sein, immer kleiner zu werden, nicht immer grösser. Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn“ (Shane Claiborne)

Mal was FROH!es…

Aus einem Interview mit Heinz Bude, Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie in Kassel, in der FROH!:

„Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist in Europa bemerkenswert. Wir sind offenbar auch immer noch ein Land, in dem es ein tiefes Gefühl für soziale Gerechtigkeit gibt, das auch immer einen Adressaten sucht. Die Frage ist, wie kann sich soziale Gerechtigkeit nicht nur als situative Ausdrucksform zeigen, sondern auch als nachhaltige und belastbare Ausdrucksform für die Zukunft? Denn das ist sicher, dass wir in der Zukunft in eine Gesellschaft hinein gehen werden, die ungleicher sein wird, als die Gesellschaft es heute ist.“

Ich fand es einfach mal schön zu sehen, dass wir Deutschen offenbar auch schon Schritte gemacht haben und das soziale Gerechtigkeit irgendwie mit uns schon länger unterwegs ist als erst seit gestern. Aber mal was FROH!es und einmal ein gutes Wort über…:

In der Weihnachtsgeschichte feiern später Könige mit Hirten zusammen also die Hochgestellten mit den Niedrigen. Gibt es heute noch Orte, in denen die Starken mit den Schwachen, die Armen mit den Reichen barrierefrei miteinander sein können? (Fragt Simone Rüth Herrn Bude)“

„Naja klar, die Kirche.(Antwortet dieser)“

Und lieben Dank an Mark Reichmann für die kostenfreie Ausgabe der FROH!

Briefe aus dem Exil Teil 1

Naja – wir befinden uns ja im selbstgewählten Exil – Zeit zum Ruhe finden und Rhythmus bauen. Lebensrhythmus nämlich, zumindest für mich. Auf meinen Post „Warum ich die Dinge nicht geregelt kriege“ gab es einige Rückmeldungen für die ich sehr dankbar bin. Im Moment kriege ich einiges geregelt und bin dankbar dafür. In der Ruhe des Morgens sehe ich viele Dinge klarer und so vieles wird deutlich.

Das eine ist – positiv formuliert – ist mein Lebenswandel dynamisch. Das bedeutet er passt sich an die jeweilige Situation an. Beispiel: habe ich eine Wochenendfreizeit ist die Woche meist anstrengend, ich komme wenig zum Schlafen (ca. 6 Stunden) und arbeite lange und hart an vielen Details. In anderen Wochen sind es dann Abendtermine, die lange gehen (nach Hause kommen um ca. 23:30 oder später) und einiges abverlangen, entsprechend müde bin ich morgens und der Tag danach wird in Mitleidenschaft gezogen. Das Entwickeln von einem Lebensrhythmus ist dadurch entsprechend schwer, schon ganz und gar seit dem es drei Leben unter einen Hut zu bekommen sind. Hier haben wir mal Zeit, um diesen Rhythmus etwas zu entwickeln und zu leben.

Gott sei Dank haben die Schwiegereltern den 1. Stock frei und wir damit wirklich Platz hier zu sein. Ich freue mich auf die Tage mit Ãœbersetzen, Feierabend, Sport und regelmäßigem Schlaf. Ich habe sogar schon angefangen den Schreibtisch auf meinem Rechner aufzuräumen. Ich werde doch alt oder weise oder beides…

Engagement in Kirchen wird zurückgehen

Das habe ich gerade bei soomah (Danny Gandy) gefunden. Da ich grad keine Zeit zum Posten hab, aber es Euch nicht vorenthalten wollte, zitiere ich einfach (Fettes Danke an Danny!!!)

Laut einer Studie des Markforschungsunternehmens Prognos wird in Zukunft das Engagement in Kirchen und religiösen Gemeinschaften in den nächsten Jahren stark zurückgehen:

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Deine Meinung ist gefragt: woran liegt das? Was können wir tun?

Die komplette Studie gibt’s hier zum herunterladen. Danke an Jochen Mai.

[From Engagement in Kirchen wird zurückgehen]

Beinahe besinnlich

Das ist zu gut um es Euch vorzuenthalten! Danke David Westenfelder. Passende Worte mit Biss…

Trübe, erschöpfte Vorstadtgesichter
gleiten glanzlos durch glitzernde Gassen,
die brüllen: schenken, kaufen, verprassen.
Lustlos lahm leuchten leidende Lichter.

Termine rasen schneller und dichter,
weil Pflichten Licht keine Lichtung lassen,
verpassen Massen das Sinn-Erfassen,
strudeln haltlos im Vorweihnachtstrichter.

Das Ende kommt am heiligen Abend,
wenn Kinder, an Gaben sich labend,
nicht wissen, warum es Geschenke gibt.

Weil einer kam, den die Welt heute ehrt,
der uns Toleranz und Hingabe lehrt,
einer, der selbstlos und aufopfernd liebt.

[From Beinahe besinnlich]

Alternative Kirchenformen – unfertig

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Sie beruhen ja irgendwie auf tradierten Kirchenvorstellungen, aber ich muss sagen: In der Form lasse ich mir Kirche gern gefallen…allerdings müssten sie noch fertig werden, vielleicht durch eine Feuertaufe gehen, damit sie bereit sind verkostet zu werden. Ähnlichkeiten mit lebenden Institutionen sind rein zufällig und auch nicht beabsichtigt… 🙂